Koenigsbrunner Zeitung

„Ich kann mich nicht mehr hören“

Bernd Brandmair hört beim TSV Klosterlec­hfeld auf. Wie geht seine Trainerkar­riere weiter?

- VON REINHOLD RADLOFF

Klosterlec­hfeld Fünf Jahre, das ist eine lange Zeit, vor allem für einen Fußalltrai­ner bei ein und demselben Verein. Bernd Brandmair hat sie am Ende der Saison hinter sich. Dann ist es Zeit, so sagt er, zu wechseln und sich neue Herausford­erungen zu suchen.

Trainer erfinden sich nicht ständig neu, verändern nicht dauernd ihre Art oder ihre Methoden. Da macht auch Bernd Brandmair keine Ausnahme. Nach seinen vier Jahren als Spielertra­iner beim SV Schwabegg hängte er seine Fußballsch­uhe an den Nagel und widmete sich nur noch dem Trainerges­chäft, und zwar beim TSV Klosterlec­hfeld. Dort arbeitet er jetzt die fünfte Saison. „Ich kann mich manchmal selbst nicht mehr hören, weil ich immer das Gleiche denselben Leuten erzähle“, sagt er und ist sich deshalb sicher, dass eine Veränderun­g hermuss. Also setzte er sich mit der Vereinsfüh­rung im November zusammen und teilte seine Wechselübe­rlegungen mit, die er zum Saisonende auch realisiert. „Das hat nichts mit der Tabellensi­tuation zu tun“, betont er. Die Klosterlec­hfelder stehen nach dem sensatione­llen Aufstieg in der vergangene­n Saison derzeit auf dem letzten Platz. „Für uns ist noch alles drin. Wir hatten viel Pech bei Spielen und mit Verletzung­en. Vielleicht wendet sich jetzt das Blatt“, so Brandmair, der kürzlich seinen Trainersch­ein bestanden hat. Außer dem Wunsch nach Veränderun­g gibt es nach seiner Aussage keinen Grund, den TSV zu verlassen. „Mit den Spielern und dem Vorstand hat alles gepasst, und wir haben zusammen tolle Erfolge gefeiert. Die Zeit dort hat mich sehr geprägt.“

Der Fußball wird wohl auch weiterhin einen großen Teil seiner Freizeit bestimmen, auch wenn er sehr zeitaufwen­dig ist. „Er ist für mich immer noch sehr wichtig und ich bin leidenscha­ftlich bei der Sache, und er verschafft mir auch einen hervorrage­nden Ausgleich zum Beruf.“

Da er allerdings seiner Familie mit dem zweijährig­en Sohn auch Zeit widmen will, wird er sicherlich keine Trainertät­igkeit in einem höherklass­igen Verein und weit weg annehmen. Für mich ist es wichtig, dass die Situation einfach passt, mit dem Verein und mit der Mannschaft. Wenn kein passendes Angebot kommt, kann ich mir auch ein Jahr Pause vorstellen.“Der 37-Jährige hört sich alle Angebote an. Er will aber eigentlich nicht der Nachfolger von Herbert Wiest beim SV Schwabegg werden und damit zu seinem ehemaligen Verein zurückkehr­en. „Es muss einfach die richtige Herausford­erung für mich sein“, meint er.

Über die Trainer-Nachfolge beim TSV Klosterlec­hfeld weiß er nichts. „Ich will mich da auch gar nicht einmischen. Da halte ich mich raus.“

 ?? Foto: Reinhold Radloff ?? Die Spieler immer wieder genau auf die Situation einstellen und motivieren, das wird für einen Trainer nach mehreren Jahren immer schwierige­r. Deshalb verlässt Bernd Brandmair den TSV Klosterlec­hfeld.
Foto: Reinhold Radloff Die Spieler immer wieder genau auf die Situation einstellen und motivieren, das wird für einen Trainer nach mehreren Jahren immer schwierige­r. Deshalb verlässt Bernd Brandmair den TSV Klosterlec­hfeld.

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