Stadthalle Gersthofen ist auf Rekordkurs
Schon jetzt sind bis Jahresende mehr als 200 Veranstaltungen geplant. Einige Größen des Kabaretts sind zu Gast
Gersthofen Die Stadthalle Gersthofen steuert auf einen Rekord zu: Für dieses Jahr stehen bereits jetzt 203 Veranstaltungen im Terminkalender. Damit könnte der bisherige Höchsttand bei den Buchungen aus dem Jahr 2011 übertroffen werden, als die Kongresshalle in Augsburg wegen Umbaus geschlossen war und einige Veranstalter nach Gersthofen auswichen. Rund 80 000 Besucher kommen jährlich in die Stadthalle.
Der Gersthofer Kulturreferent Helmut Gieber hat das neue Programm mit den Veranstaltungen bis zum Jahresende präsentiert. Ziel sei, ein „breites Publikum“anzusprechen und nicht nur intellektuelle Kreise. Giebers Credo lautet: „Uns geht es um gehobene Unterhaltung.“Das Repertoire reicht von Zirkus, Theater, Oper bis hin zu klassischen Konzerten. Schwerpunkt werden Künstler aus der Kategorie Kabarett und Comedy sein. Hier ist es dem Stadthallen-Team gelungen, einige „Kracher“zu engagieren.
Markus Barwasser alias Erwin Pelzig, der sich sonst zurzeit mit Live-Auftritten laut Gieber „rar macht“, kommt im Dezember. Der Vorverkauf dafür hat soeben schon begonnen. Auch Ralf Schmitz, Alfred Dorfer, Hans Klaffl, Eure Mütter, Drei Männer nur mit Gitarre, die Brettl-Spitzen, die Kernölamazonen aus Wien, die Mehlprimeln und Max Uthoff gehören zu den bekannteren Gästen.
Nach längeren Verhandlungen sei es auch gelungen, das MusikerQuartett aus Südtirol „Herbert Pixner Projekt“zu gewinnen, sagte Gieber. Einen Ansturm auf die Karten erwartet er genauso für den Auftritt des Sängers Max Raabe mit seinem Programm „singt“und des bayerischen Grantlers Harry G. Für alle Jazzliebhaber gibt sich Chris Barber im stolzen Alter von 87 Jahren noch einmal die Ehre. Freunde der Volksmusik werden sich eher Tickets für die Show von Patrick Lindner kaufen. Die Rolle der muskelbepackten Chippendales, die viele Jahre nach Gersthofen gekommen waren, haben die zehn Männer der Mantastic Sixxpaxx übernommen. Erstmals wird es ein A-cappellaFestival unter dem Titel „Stimmflut“geben. Es singen Viva Voce, LaLELu und Acoustic Instinct. Es gibt wieder ein Theater-Abo mit drei Stücken. „Dinner für Spinner“, Martinus Luther zum Reformationsjubiläum und ein Miss-MarpleKlassiker „Ein Mord wir angekündigt“, in dem der aus dem Fernsehen bekannte Schauspieler Erol Sander als Inspektor ermitteln wird. Das Programm steht heuer unter dem Motto „Stress aus, Spaß an“. Die Hefte mit allen Terminen bis Dezember liegen inzwischen unter anderem in den Vorverkaufsstellen aus. Zwei Drittel der Termine in der Stadthalle sind von der Stadt Gersthofen oder anderen Anbietern organisierte Kulturveranstaltungen, das andere Drittel sind Vermietungen für Kongresse oder Schulen. Beim Umsatz in der Stadthalle gibt es laut Gieber erfreuliche Zahlen zu melden: Im vergangenen Jahr wurde ein Umsatz von 1,2 Millionen Euro erreicht. Das ist ein Plus von 80000 Euro zum Vorjahr. Unterm Strich zählt aber nicht nur der Umsatz aus den Veranstaltungen. Der Betrieb der Halle kostet die Stadt zusätzlich eine Stange Geld. Gieber beziffert das jährliche Defizit für die Stadt auf rund 600 000 Euro.
Da es bei ausverkauften Veranstaltungen in der Pause im Foyer der Stadthalle im Obergeschoss recht eng werden kann, gibt es immer wieder Fragen von Besuchern nach mehr Platz oder auch einer dritten Theke. Hier macht Gieber allerdings keine Hoffnungen. Eine Erweiterung der Halle sei vonseiten der Kommunalpolitik im Moment nicht gewünscht.
Übrigens: Trotz der guten Nachfrage bei der Belegung hat Gersthofen nicht das Problem wie die Kleinstadt Gaggenau. Der Stadt liegt bisher keine Anfrage für eine Wahlkampfveranstaltung von türkischen Politikern in der Stadthalle vor.