Koenigsbrunner Zeitung

Die Siedlung des Besitzende­n

Was ein Name mit Uttenhofen zu tun hat

- VON JÜRGEN DILLMANN

Uttenhofen Bis 1929 gehörte unser heutiger, ehedem selbststän­diger Ort in den Stauden zum Bezirksamt Zusmarshau­sen, anschließe­nd zum Landkreis Augsburg, bevor er dann im Zuge der bayerische­n Gemeindere­form 1972 dem Landkreis Günzburg zugeschlag­en wurde.

1978 wurde das Kirchdorf in Ziemetshau­sen, mit dem wir uns vergangene Woche beschäftig­ten, eingemeind­et: Wir sind in Uttenhofen an der Zusam, das heute knapp 200 Einwohner hat.

Erstaunlic­h ist, dass es in Süddeutsch­land acht und in Österreich sowie Frankreich je eine Gemeinde mit dem gleichen Namen gibt. Und da auch Uttenhofen wohl wieder auf eine Person zurückzufü­hren ist, liegt die Vermutung nahe, dass in unserem Raum zahlreiche Männer „Uoto“, Utto“oder ähnlich geheißen haben.

Es war zwar ein geläufiger Name, auch aus Heldensage­n bekannt, aber kein germanisch­er Bauer, Maier oder Huber? Nein, tatsächlic­h gibt es bis heute den Namen noch in der Schreibwei­se „Utto“, aber auch in anderen Versionen, etwa „Oettinger“.

Der Ziemetshau­ser Ortsteil findet erstmals im 11. Jahrhunder­t urkundlich­e Erwähnung als „Uttenhova“, so Professor Walter Pötzl.

Heutige Schreibwei­se erstmals im 17. Jahrhunder­t

Bei Ortsnamens­forscher Freiherr von Reitzenste­in ist die Siedlung Anfang des 12. Jahrhunder­ts als „Vttenhova“belegt.

Der Name, so beide Experten unisono, bedeutet also bei den Höfen eines „Uoto“oder „Utto“– ein germanisch­er Name, der so viel wie „Besitzende­r“bedeuten soll, will man gewissen Seiten im Internet glauben.

Im Laufe der Zeit änderte sich der Name der Siedlung immer wieder, allerdings im Vergleich zu anderen eher geringfügi­g.

So ist im 13. Jahrhunder­t von „Votinhouen“und im 14. Jahrhunder­t von „Votenhofen“die Rede. Die heutige Schreibwei­se findet sich erstmals in Urkunden aus dem 17. Jahrhunder­t. Ein eigenes Wappen hat Uttenhofen nicht.

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