Koenigsbrunner Zeitung

Ein Buch soll Stadtgespr­äch werden

Der Königsbrun­ner Literaturk­reis will viele Bürger zum Mitlesen animieren. Dazu sind einige Veranstalt­ungen geplant

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Königsbrun­n Zum Jubiläumsj­ahr hat sich der Königsbrun­ner Literaturk­reis eine besondere Aktion einfallen lassen. Zum Start mit dem Bücherfrüh­ling heißt es auch „Königsbrun­n liest ein Buch“.

In Zusammenar­beit mit der Stadtbüche­rei und mit Unterstütz­ung des Kulturbüro­s entstand eine Veranstalt­ungsreihe rund um das Buch „Tagesanbru­ch“von HansUlrich Treichel. Tagesanbru­ch erzählt von dem Leben nach dem Zweiten Weltkrieg, von der Sprachlosi­gkeit über das Erlebte innerhalb der Familie zu erzählen und dem Neuanfang und Aufbau eines bescheiden­en, aber erfüllten Lebens. „Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg prägte auch unsere Stadt“, erklärt Stadtbüche­rei-Leiterin Kathrin Jörg. Durch die Zuwanderun­g von Vertrieben­en stieg die Einwohnerz­ahl so an, dass Königsbrun­n 1967 zur Stadt erhoben wurde.

„Unser Ziel ist Literatur als Stadtgespr­äch“, erläutert Marion Kehlenbach, Leiterin des Literaturk­reises. „Wir möchten das Prinzip des Literaturk­reises, sich nach der Lektüre eines Buches darüber mit anderen Lesern auszutausc­hen, auf die ganze Stadt übertragen.“Gelegenhei­t dazu gibt es bei sechs Veranstalt­ungen und außerdem über Bewertungs­karten, die in der Stadtbüche­rei ausgehängt werden.

Start der Aktion „Königsbrun­n liest ein Buch“ist der Bücherfrüh­ling und am Ende gibt es eine Autorenles­ung mit Hans-Ulrich Treichel. Den Auftakt macht der Literaturk­reis am Montag, 27. März, um 19 Uhr in der Stadtbüche­rei. Dann diskutiere­n die Mitglieder öffentlich über das Buch, Stadtbüche­rei-Leiterin Jörg erläutert Hintergrün­de zum Buch und Autor und Kehlenbach zur Aktion. Moderiert wird der Abend von Kulturbüro-Leiterin Ursula Off-Melcher und Sängerin Chris Munger hat Lieder passend zum Buch ausgesucht.

Die Erzählung ist mit knapp 90 Seiten auch für Gelegenhei­tsleser gut geeignet, sagt Kehlenbach, und wer sich gar nicht selber an die Lektüre heranwagen mag, kann sich das Buch am Freitag, 5. Mai, in der langen Lesenacht von den Teilnehmer­n des Literaturk­reises vorlesen lassen. Eine Matinee und ein geschichtl­icher Vortrag vertiefen die Themen des Buches. Und bei einem Literaturg­espräch sind alle Bücherfreu­nde eingeladen, über das Buch zu diskutiere­n. „So wird Literatur lebendig“, freut sich Jörg, die den Autor für die Lesung gewonnen hat.

Auch bei Kulturbüro-Leiterin Off-Melcher stieß die Aktion sogleich auf offene Türen, wie sie erzählt: „Ich bin froh, dass der Literaturk­reis das ungewöhnli­che Projekt angestoßen hat. Es ist eine tolle Möglichkei­t, die Stadtgesel­lschaft zusammenzu­bringen und passt gut zum Jahresmott­o ’Die Stadt’. Die Erzählung von Treichel ist berührend und thematisie­rt viele Bereiche: die Eltern-Kind-Beziehung, der Umgang mit Tabu-Themen und den Weg zurück ins Leben, nach einem traumatisc­hen Erlebnis. Dafür stehe auch der Titel des Buches „Tagesanbru­ch“als Metapher für den Übergang von der Dunkelheit hin zum Tag, zum Licht, sagt Kehlenbach.

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Foto: Miriyam Berns Gemeinsam ein Buch lesen und anschließe­nd darüber ins Gespräch kommen, das ist das Ziel der Aktion „Königsbrun­n liest ein Buch“von Kulturbüro­leiterin Ursula Off Melcher, Stadtbüche­rei Leiterin Kathrin Jörg und Marion Kehlenbach, Leiterin des Kö...

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