Tempolimit auf Haunstetter Straße verzögert sich
Die Stadt will den Verkehr aus Lärmschutzgründen von Tempo 60 auf Tempo 50 herunterbremsen. Doch vorher soll eine „intelligente Ampelschaltung“her. Für die ist aber noch kein Geld da
Straße soll das Tempo auf einer Strecke von etwa 3,5 Kilometern gedrosselt werden. Momentan herrscht auf der vierspurigen Straße durchgängig Tempo 60 (Ausnahme ist ein kurzer Abschnitt auf Höhe der Berufsschule). Grund für die Pläne: An der Straße ist es zu laut. 450 Menschen sind laut städtischem Lärmaktionsplan entlang der Straße tagsüber zu hohem Lärm ausgesetzt (nachts sind das 360). Bei einem Großteil wird der Lärm als gesundheitsgefährdend eingestuft. Die Pläne riefen bei ihrem Bekanntwerden im vergangenen Sommer Protest von Autofahrern, aber auch von Industrie- und Handelskammer und Einzelhandelsverband hervor. Rechnerisch macht das Tempolimit allerdings gerade einmal 40 Sekunden Verzögerung (Verzögerungen an roten Ampeln nicht mitgerechnet) aus.
Dass es nun einen Aufschub gibt, liegt am Geld. Denn der Stadtrat hat, nachdem die SPD dies forderte, beschlossen, dass das Tempolimit erst im Zusammenspiel mit einer neuen „intelligenten“Ampelschaltung kommen soll. Befürchtet wird nämlich mehr Stau durch die Geschwindigkeitsbegrenzung. Hintergrund ist, dass die Ampelanlage an der Haunstetter Straße recht alt ist und nicht einfach auf eine grüne Welle bei Tempo 50 umprogrammiert werden kann. Das neue System dürfte um die 650000 Euro kosten. Messschleifen im Boden registrieren das Verkehrsaufkommen auf der Strecke und an ihren Zuläufen. Ein Rechner im Tiefbauamt wählt daraufhin ein passendes Schaltprogramm für die Ampeln aus. An der Bürgermeister-Ackermann-Straße, rund um den Königsplatz und in der Friedberger Straße setzt die Stadt bereits auf diese Technik. Überlegungen, sie an den Ausfallstraßen flächendeckend einzusetzen, scheiterten bisher am Geld. Schon die für die Haunstetter Straße nötigen 650000 Euro sind heuer nicht im kürzlich verabschiedeten Haushalt enthalten. In den Jahren 2018 und 2019 sollen die Mittel fließen. Dann ist eine schrittweise Modernisierung der Ampeln geplant.