Koenigsbrunner Zeitung

Was Künstler wirklich brauchen

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Zum Kommentar „Ein spannendes Expe riment“von Richard Mayr vom 11. März: So mancher Stadtpolit­iker, der sich einst selbst in der Kreativsph­äre wähnte, scheint auch nach Jahren gesammelte­r Erfahrunge­n nicht verstanden zu haben, dass die Kulturszen­e einer Stadt keine lenkenden Direktiven von oben herab benötigt. Sicher brauchen Künstler Unterstütz­ung, was sie aber nicht brauchen, sind stadtpolit­isch initiierte „Visionen“. Sie brauchen keinen überinszen­ierten Prachtbau auf der grünen Wiese. Nicht jeder von ihnen muss es bis zum Plattenver­trag oder in die ganz großen Museen schaffen. Der Anspruch des „gemeinen“Augsburger Künstlers ist wesentlich bescheiden­er.

Er braucht kostengüns­tigen Raum zur selbstbest­immten Verwirklic­hung seiner Ideen. Genau an diesem Punkt hat der Kulturpark West den vielen Musikern, Malern, Fotografen etc. das Passende angeboten. Und zwar ohne sie nach dem image- oder marktpolit­ischen Nutzen ihrer Arbeit zu fragen und ohne sie mit nervigem Eventgehab­e zum Zwecke des Stadtmarke­tings zu instrument­alisieren. Der Kupa gab den Leuten inhaltlich­e Freiheit und die Sicherheit, im eigenen Sinne denken zu dürfen. Zu bezahlbare­n Mieten. Dafür hat er Dank verdient und kein kindisches Nachtreten wegen längst vergangene­r Zwistigkei­ten. Dr. Andreas Garitz, Augsburg kulturelle Bedeutung haben und auch zur Wasserwirt­schaft von Augsburg zählen, sei dahingeste­llt. Vielleicht „ist weniger auch mehr“!

Der internatio­nal hoch geachtete schwäbisch­e „Wasserdokt­or“Pfarrer Sebastian Kneipp ist es Augsburg bisher jedoch nicht wert, den Weltkultur­erbeantrag zum Thema Wasser zu bereichern. Eine vor 2 Jahren gemachte Anregung hierfür fand keine Berücksich­tigung. In der Bewerbung ist zwar der Gewinnung des Wassers als unser wichtigste­s Lebensmitt­el Raum gewidmet. Vergessen wurde jedoch, dass Wasser nicht nur der Lebensfähi­gkeit, sondern auch äußerlich angewendet vielfältig der Gesunderha­ltung und Heilung dient. Diese Erkenntnis verdanken wir vor allem Sebastian Kneipp. Bad Wörishofen hat sein Lebenswerk und Wirken erkannt und gewürdigt. Die ebenfalls gemachte Anregung, gleichzeit­ig in Verbindung mit der geplanten Anlaufstel­le zur Informatio­n der und Nutzung durch Besucher der Weltkultur­erbestätte­n für wenig Geld eine einfache Kneippanla­ge kostengüns­tig einzuricht­en, verlief bis heute ohne Reaktion und Ergebnis. Mathias Kuntzer, Augsburg

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