Annemarie und Günther Pohl feiern Goldene Hochzeit
Warum das Ehepaar nach vielen Jahren im Erzgebirge wieder nach Klosterlechfeld heimgekehrt ist
Klosterlechfeld Sie lernten sich schon in früher Jugend kennen, haben viele Unternehmungen spontan angepackt, Höhen und Tiefen gemeinsam durchgestanden und genießen nun ihren Ruhestand im schmucken Eigenheim. Annemarie und Günther Pohl sind seit 50 Jahren verheiratet. Sie feierten ihre Goldene Hochzeit, und dazu gratulierte auch Klosterlechfelds Bürgermeister Rudolf Schneider. Das Ehepaar blickt auf eine sehr bewegte und erfolgreiche Zeit zurück, die in bescheidenen Verhältnissen begann.
Günther wurde als jüngstes von acht Kindern kurz nach der Flucht aus Schlesien in einem Pferdestall in Oberschweinbach geboren und wuchs ohne Vater in einer Flüchtlingsbaracke in Fürstenfeldbruck auf. Annemarie wurde als vierte von sieben Geschwistern einer Familie aus Grunertshofen bei Moorenweis geboren. Weil ihr Vater als Dolmetscher bei der US-Armee in Fürstenfeldbruck arbeitete, kam sie öfters mit dem Fahrrad an Günthers Baracke vorbei. Der war schon früh von der damals 13-Jährigen angetan, die ihn anfangs noch mit den Worten „Du bist a ganzer g’scherter Hund“abblitzen ließ.
Die Liebe kam aber, als er sie auf dem Sozius seiner Kreidler Florett durch die Gegend kutschierte. Am 11. April 1967 wurde geheiratet. Er war 21, sie 17, und ihre Tochter war gerade geboren. Günther arbeitete als Heizungsmonteur und Annemarie als Einzelhandelskauffrau. Im Jahr 1968 wurde Günthers Firma mit dem Einbau der Heizungen im olympischen Dorf in München betraut, und daraus wurde ein Hausmeisterjob mit Wohnung bis weit nach den Olympischen Spielen von 1972. Danach kauften sich die Pohls einen Bauplatz in der Klosterlechfelder Ringstraße, „weil das viel günstiger als in München war“.
1975 zogen sie nach Klosterlechfeld. Günther arbeitete auch hier zunächst als Heizungsmonteur und Annemarie bediente im legendären Postkeller. 1986 begann das Ehepaar ein neues Abenteuer. Sie eröffneten die Diskothek Günther’s Tanztreff im Untermeitinger Industriegebiet und führten diese fünf Jahre lang sehr erfolgreich.
Beide waren auch beim TSV Klosterlechfeld beim Aufbau der Damenmannschaft und der Prinzengarde aktiv. Weil Günther schon immer gerne an Autos herumbastelte, entwickelte sich ein reger Handel mit einem Abnehmer aus dem Erzgebirge. Nach einem Besuch seines Kunden wurde Günther nicht nur Besitzer eines Autohauses, sondern auch Präsident des Fußballvereins FV Krokusblüte Trebach.
17 glückliche und erfolgreiche Jahre verbrachten die Pohls im Erzgebirge, und Annemarie erwarb noch ein zweites Autohaus hinzu. Im Jahr 2000 wurde Günther durch einen Herzinfarkt zur Aufgabe des Autohauses gezwungen. Nach langem Überlegen entschloss sich das Paar, wieder nach Klosterlechfeld heimzukehren. „Der Abschied von den Freunden im Erzgebirge fiel mir wirklich schwer, aber hier haben wir halt unsere beiden Kinder, die drei Enkel und einen Urenkel in unserer Nähe“, sagt Günther Pohl zufrieden.
Und kaum hatte er dies ausgesprochen, klingelt es schon, und die Freunde aus Trebach stehen zur Gratulation vor der Tür.