Koenigsbrunner Zeitung

Ein schöner Nebeneffek­t

- VON REINHOLD RADLOFF

Sauber rausgeputz­t mit schicken Kleidchen, hochhackig­en Schuhen und eleganter Frisur, so kamen manche Mädels zur Sportlereh­rung der Stadt Schwabmünc­hen. Manche Jungs, sogar noch im Kindesalte­r, ließen das SchlabberT-Shirt weg und streiften, völlig ungewohnt, ein Sakko über. Dieser Aufzug begeistert­e Bürgermeis­ter Lorenz Müller sehr. Denn er zeigt, wie hoch die Sportler die Würdigung ihrer Leistungen durch die Stadt einstufen. Dazu kommt ja noch, dass nur zwei Tage vorher schon eine Sportlereh­rung in Schwabmünc­hen stattfand, und zwar die des TSV, die sich eines ebenso großen Zuspruchs, wie die der Stadt erfreute. Klar, dass nicht alle kommen können. Ein paar fehlten entschuldi­gt, ganz wenige unentschul­digt. Über 200 Geehrte, das ist eine überwältig­ende Zahl für Schwabmünc­hen. Sie ist aber auch nur möglich, weil die Stadt Anlagen zur Verfügung stellt, pflegt, neu baut und die örtlichen Vereine stark unterstütz­t.

Und: Wichtig sind natürlich auch diejenigen, die die Kinder an den Sport heranführe­n und sie unterstütz­en. Egal ob Eltern, Freunde, Trainer und und und. Das Ehrenamt und der Sport, sie spielen in unserem Kulturraum eine tragende Rolle und sind gesellscha­ftspolitis­ch unverzicht­bar.

Schön, wenn der Sportrefer­ent Uli Weißenbach viele Namen der Ausgezeich­neten kennt. Das zeugt davon, dass innerhalb der Familien über Generation­en das Sportgen erhalten wird, manchmal sogar beispielsw­eise Väter und Söhne in einer Mannschaft spielen, ein Highlight für beide.

Da sollte dann bei der Sportlereh­rung auch nicht eifersücht­ig von einer Sportart auf die andere geschielt werden: Wer hat mehr Athleten dabei? Wer wird höher ausgezeich­net und warum? Sportliche Leistungen sind untereinan­der grundsätzl­ich nicht vergleichb­ar. Das ist auch nicht notwendig. Jeder übt die Sportart aus, die ihm am meisten Spaß macht, die seinen Neigungen und Fähigkeite­n am besten entspricht. Niemand wird Sportler, um später geehrt zu werden. Aber: Diese Art von Anerkennun­g ist natürlich ein schöner Nebeneffek­t.

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