Härtere Strafen sind keine Lösung
Graffiti
Graffiti können hübsch sein und kunstvoll, auch wenn es sich rein rechtlich um Sachbeschädigungen handelt. Manche verschönern graue Wände und triste Blocks, sind hintersinnig oder humorvoll. Auf die Mehrheit der illegalen Graffiti im Augsburger Innenstadtbereich trifft das freilich nicht zu. Besonders in der Altstadt verschandeln Schmierereien viele Gebäude und Wände. Die Graffiti zu entfernen, bedeutet Aufwand und kostet viel Geld. Und eine Gewissheit, dass die Fassaden danach verschont bleiben, gibt es nicht. Dass Vandalismus geahndet werden sollte, ist klar. Weniger eindeutig ist hingegen, was man effektiv gegen illegale Graffiti tun kann.
Es wäre zu kurz gedacht, schlicht härtere Strafen zu fordern. Schon jetzt können Sprayer zu Haftstrafen verurteilt werden, wie der Fall des Blumenmalers zeigt. Die gesetzlichen Mittel reichen aus, auch die Polizei tut in der Region genug, um die Urheber von Graffiti ausfindig zu machen. Sinnvoll wäre es stattdessen, weitere Freiräume zu schaffen, in denen sich Sprayer legal austoben können. Die Stadt hat ein solches Angebot mit dem Projekt „Schwabenwand“, auch die Stadtwerke lassen Technikgebäude gezielt mit legalen Graffitibildern verschönern. Die Werke, die entstehen, sind tatsächlich oft Straßenkunst.
Ganz verhindern lassen sich illegale Graffiti damit natürlich auch nicht. Aber zumindest könnte es die Schmierereien in annehmbaren Grenzen halten.