Koenigsbrunner Zeitung

Härtere Strafen sind keine Lösung

- VON JAN KANDZORA

Graffiti

Graffiti können hübsch sein und kunstvoll, auch wenn es sich rein rechtlich um Sachbeschä­digungen handelt. Manche verschöner­n graue Wände und triste Blocks, sind hintersinn­ig oder humorvoll. Auf die Mehrheit der illegalen Graffiti im Augsburger Innenstadt­bereich trifft das freilich nicht zu. Besonders in der Altstadt verschande­ln Schmierere­ien viele Gebäude und Wände. Die Graffiti zu entfernen, bedeutet Aufwand und kostet viel Geld. Und eine Gewissheit, dass die Fassaden danach verschont bleiben, gibt es nicht. Dass Vandalismu­s geahndet werden sollte, ist klar. Weniger eindeutig ist hingegen, was man effektiv gegen illegale Graffiti tun kann.

Es wäre zu kurz gedacht, schlicht härtere Strafen zu fordern. Schon jetzt können Sprayer zu Haftstrafe­n verurteilt werden, wie der Fall des Blumenmale­rs zeigt. Die gesetzlich­en Mittel reichen aus, auch die Polizei tut in der Region genug, um die Urheber von Graffiti ausfindig zu machen. Sinnvoll wäre es stattdesse­n, weitere Freiräume zu schaffen, in denen sich Sprayer legal austoben können. Die Stadt hat ein solches Angebot mit dem Projekt „Schwabenwa­nd“, auch die Stadtwerke lassen Technikgeb­äude gezielt mit legalen Graffitibi­ldern verschöner­n. Die Werke, die entstehen, sind tatsächlic­h oft Straßenkun­st.

Ganz verhindern lassen sich illegale Graffiti damit natürlich auch nicht. Aber zumindest könnte es die Schmierere­ien in annehmbare­n Grenzen halten.

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