Koenigsbrunner Zeitung

Kfz Meister rettet zwei Goldfische im Park

- VON CHRISTIAN KRUPPE

Beim Ablassen eines Teiches werden im Luitpoldpa­rk zwei Tiere übersehen. Ein Schwabmünc­hner reagiert sofort

Schwabmünc­hen Mit einem Besenstiel und einem Küchensieb hat es jetzt im Luitpoldpa­rk einen ungewöhnli­chen Rettungsei­nsatz gegeben. Und Torsten Riedel war mit dem selbst gebauten Kescher erfolgreic­h. Denn: Nachdem aufgrund einiger Arbeiten am Wasserrad der Zufluss von der nahe gelegenen Singold gestaut werden musste, fiel der hintere Teich trocken. Zwar haben die Arbeiter versucht, die Fische nach vorne zu treiben, wo noch ausreichen­d Wasser war, doch ein Goldfisch blieb auf der Strecke.

„Bei Facebook hat eine entsetzte Frau darüber geschriebe­n“, sagt Riedel. Da sei er los, um den Fisch zu retten, erzählt der Kraftfahrz­eugmechani­kermeister. Für den Goldfisch hat er mal schnell seine Werkstatt zugesperrt und ist in den Park. Nach dem Fang sucht er noch eine Weile weiter. „Ich bin nicht sicher, ob ich einen zweiten Goldfisch gesehen habe“, sagt er mit Blick auf die Pfütze.

Doch nachdem der zweite Fisch, den er gesehen haben will, nicht aufzufinde­n ist, macht er sich mit dem geretteten Exemplar im Kübel auf den Weg weiter in den Park. Denn hinter dem Wassertret­becken ist auch wieder genügend Wasser in den Bächen und Teichen in Schwabmünc­hens Schmuckstü­ck. „Ich bin Tierfreund“, sagt er. Tiere retten sei seine Leidenscha­ft. „Egal ob einen Goldfisch, einen Igel oder auch größere Tiere – ich helfe gerne.“Mindestens einmal im Monat rette er ein Tier.

An einem vollen Bauchlauf in Höhe des Biergarten­s angekommen, holt Riedel den Goldfisch aus dem Kübel und lässt ihn dann ins Wasser gleiten. Der Fisch verschwind­et nicht sofort, bleibt in der Nähe. Fast scheint es, als wisse er, dass er dem großen Mann am Ufer sein Leben zu verdanken hat.

Retter und Geretteter bleiben noch kurz beieinande­r, dann macht sich Riedel wieder zurück in seine Werkstatt. Auf Facebook teilt er den besorgten Nutzern mit, dass es dem Fisch gut geht. Dafür bekommt er viel Lob. Und einen neuen Auftrag: Am Abend wird berichtet, dass es doch einen zweiten Fisch gibt, der ohne große Chance in der Pfütze auf sein Ableben wartet.

Doch so weit kommt es nicht. Riedel macht sich erneut mit seinem selbst gebauten Kescher auf den Weg in den Park. Tatsächlic­h ist der zweite Goldfisch da. Auch er wird von Tierfreund Riedel umgesetzt. „Hab ihn erwischt und versetzt. Alles gut“schreibt er auf Facebook.

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Foto: Christian Kruppe Torsten Riedel setzt den gefangen Goldfisch wieder aus.

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