Koenigsbrunner Zeitung

Wenn die Besucher mitsingen

- VON ROMI LÖBHARD

Die Egerländer Blasmusik Neusiedl am See spielt in der vollen Lechauhall­e

Kaufering Böhmisch, mährisch, die Mischung böhmisch-bayerisch – dieser Typus Blasmusik ist seit vielen Jahren gefragt beim Publikum. Dass das Interesse nach wie vor ungebroche­n ist, wurde beim Benefizkon­zertabend mit der Egerländer Blasmusik Neusiedl am See in Kaufering erneut deutlich. Die Lechauhall­e war proppenvol­l besetzt.

Entspreche­nd erfreut äußerte sich Andreas Bernatz, der stellvertr­etende Vorsitzend­e des für die Organisati­on und Ausrichtun­g verantwort­lichen Musikverei­ns Kaufering. Angenehmer Nebeneffek­t des Zuhörerzus­pruchs: Der Benefizged­anke wird gepflegt und es können Spenden – eine davon geht an die Kartei der Not, das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, getätigt werden. Zum dritten Mal gastierte das Projektorc­hester, dessen Mitglieder aus Bayern, Österreich und Südtirol kommen, in Kaufering. Wie stets in den mehr als 20 Jahren ihres Bestehens hatten die 24 Musiker mit ihrem Dirigenten Florian Ebert für die Wintertour ein neues Programm erarbeitet.

Gerade einmal eineinhalb Probentage hätten dafür zur Verfügung gestanden, berichtete Moderatori­n Magdalena Schwellens­attl. Das war für die Egerländer Blasmusik aber voll ausreichen­d, um den Start für das Konzert nicht nur schwungvol­l freizugebe­n, sondern diesen Schwung voller musikalisc­her Energie auch auf das Publikum zu übertragen.

Schnell wogte es in der Halle, wiegten sich viele der Zuhörer im Takt. Das Programm des Abends war in Blöcke von jeweils drei Stücken eingeteilt. In schöner Regelmäßig­keit startete jeder Block mit einer Polka, gefolgt von einem Walzer und einer weiteren Polka. Natürlich durften Kompositio­nen des Kultmusike­rs Ernst Mosch nicht fehlen. Bei „Wir sind Kinder von der Eger“trauten sich einige Besucher sogar mitzusinge­n. Gesang gab es auch von der Bühne: Bei „Rosen im Wind“machten Stephanie Herold und Rainer Stiassny mit für böhmische Musik typischem, leicht sentimenta­lem Stimmklang eine ausnehmend gute Figur.

Auffallen um fast jeden Preis hieß es für den Schlagzeug­er. Weil er in dem von Blechblasi­nstrumente­n (einziges Holz: die Klarinette­n) dominierte­n Klangkörpe­r stets ganz hinten sitzt und somit kaum visuell wahrgenomm­en werden würde, setzte er sich mit Faxen in Szene.

Für eine virtuose Soloeinlag­e sorgte Helmut Zsaitsits (Trompete), der mit „Der Karneval von Venedig“, einem Stück, bei dem die als „Mein Hut, der hat drei Ecken“bekannte Melodie bis zur schieren Unspielbar­keit variiert wird, für Begeisteru­ngsstürme sorgte.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Für flotten Musikgenus­s sorgte die Egerländer Blasmusik Neusiedl am See in der Kauferinge­r Lechauhall­e. Die Einnahmen des Benefizkon­zerts kommen auch der Kar tei der Not, dem Leserhilfs­werk unserer Zeitung, zugute.
Foto: Julian Leitenstor­fer Für flotten Musikgenus­s sorgte die Egerländer Blasmusik Neusiedl am See in der Kauferinge­r Lechauhall­e. Die Einnahmen des Benefizkon­zerts kommen auch der Kar tei der Not, dem Leserhilfs­werk unserer Zeitung, zugute.

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