Diese Leistung gilt es anzuerkennen
Nimmt die Kriminalität im Raum Schwabmünchen zu? Auf den ersten Blick sieht es danach aus. Doch hinter den Zahlen, die jetzt Polizeichef Gernot Hasmüller präsentierte, steht eine ganz andere Botschaft. Hasmüller hat sich zu Beginn seiner Amtszeit den Kampf gegen die Rauschgiftkriminalität auf die Fahnen geschrieben. Es ist daher nur logisch, dass in dem Bereich mehr Straftaten zu verzeichnen sind. Schließlich zieht eine intensivere Verfolgung auch eine höhere Verhaftungs- und Aufklärungsquote nach sich. So konnten im jüngsten Erhebungszeitraum unter anderem 32 Fahrten unter Drogeneinfluss unterbunden werden. Zuvor waren es lediglich zwei.
Der Anstieg von knapp 39 Prozent bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass immer mehr Leute zum Joint greifen, sondern vielmehr, dass die Polizei sich der Herausforderung gestellt hat und ohne jegliche Personalmehrung schlagkräftiger aufgestellt ist. Zu verdanken ist dies vor allem einer konsequenten Schulung, die den Blick der Beamten geschärft hat. Diese Leistung gilt es anzuerkennen, denn wer sich unter Drogeneinfluss ans Steuer setzt, gefährdet nicht nur sich, sondern spielt auch mit dem Leben anderer.
Traurig ist jedoch, dass die Polizeiarbeit durch eine immer größere Anzeigefreudigkeit erschwert wird. Hier sollte sich jeder überlegen, ob er den Weg zur Polizei wählt, oder versucht, Bagatellstreitereien intern zu klären. Denn jede Anzeige muss bearbeitet werden – auch wenn schon vorher feststeht, dass es nie zu einer Anklage kommen wird. Dieser unnötige Aufwand bindet wichtige Arbeitskraft. Und dieses Potenzial kann die Polizei sicherlich sinnvoller nutzen. Zur Sicherheit von uns allen.