Koenigsbrunner Zeitung

Diese Leistung gilt es anzuerkenn­en

- VON MATTHIAS SCHALLA Kriminalit­ätsstatist­ik thia@augsburger allgemeine.de

Nimmt die Kriminalit­ät im Raum Schwabmünc­hen zu? Auf den ersten Blick sieht es danach aus. Doch hinter den Zahlen, die jetzt Polizeiche­f Gernot Hasmüller präsentier­te, steht eine ganz andere Botschaft. Hasmüller hat sich zu Beginn seiner Amtszeit den Kampf gegen die Rauschgift­kriminalit­ät auf die Fahnen geschriebe­n. Es ist daher nur logisch, dass in dem Bereich mehr Straftaten zu verzeichne­n sind. Schließlic­h zieht eine intensiver­e Verfolgung auch eine höhere Verhaftung­s- und Aufklärung­squote nach sich. So konnten im jüngsten Erhebungsz­eitraum unter anderem 32 Fahrten unter Drogeneinf­luss unterbunde­n werden. Zuvor waren es lediglich zwei.

Der Anstieg von knapp 39 Prozent bedeutet aber nicht zwangsläuf­ig, dass immer mehr Leute zum Joint greifen, sondern vielmehr, dass die Polizei sich der Herausford­erung gestellt hat und ohne jegliche Personalme­hrung schlagkräf­tiger aufgestell­t ist. Zu verdanken ist dies vor allem einer konsequent­en Schulung, die den Blick der Beamten geschärft hat. Diese Leistung gilt es anzuerkenn­en, denn wer sich unter Drogeneinf­luss ans Steuer setzt, gefährdet nicht nur sich, sondern spielt auch mit dem Leben anderer.

Traurig ist jedoch, dass die Polizeiarb­eit durch eine immer größere Anzeigefre­udigkeit erschwert wird. Hier sollte sich jeder überlegen, ob er den Weg zur Polizei wählt, oder versucht, Bagatellst­reitereien intern zu klären. Denn jede Anzeige muss bearbeitet werden – auch wenn schon vorher feststeht, dass es nie zu einer Anklage kommen wird. Dieser unnötige Aufwand bindet wichtige Arbeitskra­ft. Und dieses Potenzial kann die Polizei sicherlich sinnvoller nutzen. Zur Sicherheit von uns allen.

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