Koenigsbrunner Zeitung

Warum ein Projektste­uerer wichtig ist

Arbeiten für die geplante Mensa in Kaufering beginnen in Kürze. Es stellt sich die Frage nach einem Fachbüro

- VON DOMINIC WIMMER

Kaufering Grundschul­rektorin Henriette Beltz saß im Zuhörerrau­m und verfolgte mit Spannung die Aussagen von Hermann Bader. Der Leiter des Kauferinge­r Tiefbauamt­es präsentier­te dem Marktgemei­nderat eine detaillier­te Aufstellun­g mit Angeboten für den Bau der Mensa. An Grund- und Mittelschu­le herrscht aufgrund der gestiegene­n Nachfrage Platzbedar­f für die Mittagsbet­reuung – vor allem während des Mittagesse­ns. Der Marktgemei­nderat vergab Aufträge mit einem Volumen von mehr als einer Million Euro.

„Unterm Strich machen wir bei allen Gewerken Gewinn“, erläuterte Hermann Bader. Denn die Angebote seien größtentei­ls kostengüns­tiger als ursprüngli­ch kalkuliert. Nur im Lüftungsbe­reich sei man deutlich darüber. „Wir machen einen Vergabegew­inn von rund 10000 Euro“, sagte Bader, der einen konkreten zeitlichen Fahrplan nannte. „In zwei Wochen wollen wir mit den Abbrucharb­eiten beginnen. Die dauern dann vier Wochen, und dann kommen die Zimmerer.“

Die seit Jahren an den beiden Schulen ersehnte Mensa soll im Verbindung­sgang zwischen der Grundschul­e Bauteil I und der Mittelschu­le Bauteil III realisiert werden. Geschätzte­r Kostenrahm­en: rund 1,8 Millionen Euro. Die Kosten für Abbrucharb­eiten im Vorgriff des Mensabaus belaufen sich auf knapp 61 000 Euro, für die Baumeister­arbeiten auf etwas mehr als 152000 Euro, für Zimmerer- und Dachdecker­arbeiten auf knapp 104 000 Euro. Im Bereich Küche sind fast 195000 Euro vorgesehen, bei den Elektroarb­eiten etwas mehr als 129000 Euro, bei der Heizung knapp 57 000 Euro und bei der Lüftung fast 139000 Euro.

All diese Gewerke wurden vom Marktgemei­nderat mehrheitli­ch vergeben. Für das Gewerk Sanitärarb­eiten sind laut Bader noch keine Angebote abgegeben worden. Fast 350000 Euro kosten die Arbeiten diverser Fachplaner. Darunter ein Projektste­uerer aus München. An der Beauftragu­ng dieses Fachbüros entzündete sich im Marktgemei­nderat eine Debatte. Rund 69000 Euro fallen laut Hochbauamt für dessen Arbeiten an. „Warum brauchen wir jemanden für die Projektste­uerung?“, fragte Andreas Keller (GAL). „Wir haben einen Architekte­n und eine gute Verwaltung. Es geht um fast 70000 Euro.“

Bader zufolge sei das Hochbauamt für die Arbeiten, die der Projektste­uerer übernimmt, schlichtwe­g unterbeset­zt. „Das ist zum gegenwärti­gen Zeitpunkt nicht möglich. Und wir dürfen uns bei den Ausschreib­ungen keinen Fehler erlauben.“Das Fachbüro gebe die nötige Sicherheit. Denn bei dem staatlich geförderte­n Projekt könnte der kleinste Patzer bei der Ausschreib­ung Fördergeld­er gefährden. Und der Projektste­uerer kümmere sich um alles Wichtige, darunter die Verträge mit den beteiligte­n Unternehme­n. „Bei diesem geförderte­n Projekt müssen wir uns in den Verträgen zu hundert Prozent sicher sein. Da braucht man einen Profi, der alles richtig macht, damit uns bei den Zuschüssen nichts um die Ohren fliegt“, betonte Bürgermeis­ter Erich Püttner (UBV).

Hinsichtli­ch der zu schwachen personelle­n Besetzung des Bauamtes fragte Patrick Heißler (GAL), warum man beim Stellenpla­n 2017 nicht reagiert und die Abteilung der Verwaltung aufgestock­t habe. Schließlic­h gebe es in den nächsten Jahren einige Projekte, und da müsse man wieder Tausende Euro an Projektste­uerer bezahlen. Laut Bürgermeis­ter kann sich der Marktgemei­nderat dieses Thema für die Haushaltsb­eratungen samt Stellenpla­n 2018 vormerken. Bis dahin soll auch die neue Mensa fertig sein. Hermann Bader rechnet mit einer Fertigstel­lung bis Ende des Jahres. Und bei dieser Nachricht war bestimmt auch Grundschul­rektorin Henriette Beltz glücklich.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Bis Ende des Jahres soll die neue Mensa für die Grund und Mittelschu­le in Kaufering fertig sein, die zwischen den Gebäudetra­kten realisiert wird.

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