Die Tage des Postkellers sind nun gezählt
Der Klosterlechfelder Gemeinderat winkt den Neubauplan auf dem Areal der Traditionsgaststätte durch, obwohl einige Bedenken bestehen. Dort sollen ein Mehrfamilienhaus und mehrere Garagen entstehen. Der Gemeinderat behandelt in seiner Sitzung auch den möglichen neuen Standort für die Bürgerhalle.
Gemeinderat winkt den Neubauplan trotz Bedenken durch. Auch für die Bürgerhalle öffnet sich ein Türchen
Klosterlechfeld Das Areal des Postkellers am Franziskanerplatz beschäftigte den Bau- und Umweltausschuss bereits zum zweiten Mal sehr intensiv. Wie berichtet, beabsichtigen die Inhaber der Untermeitinger Schlossbrauerei Rieder, dieses erinnerungsträchtige Gaststättengebäude abzureißen und durch ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohnungen zu ersetzen. Bedenken dagegen gab es wegen der neun Fertiggaragen und der elf Stellplätze, die allesamt oberirdisch angelegt werden sollen, sowie wegen der geplanten Ausfahrt zur Bayernstraße.
Den Vorschlag aus dem Gemeinderat zum Bau einer Tiefgarage und zur Verlegung der Ausfahrt um einige Meter wollte der Bauherr nicht annehmen. Als Kompromiss bot er aber die Abtretung eines Grundstücksstreifens zur Erweiterung des Gehwegs an der Bayernstraße an. Bürgermeister Rudolf Schneider und Wolfgang Mayr-Schwarzenbach (SPD) war dies zu wenig. Sie verweigerten die Zustimmung, weil sich an der Problematik der unschönen Garagen und der unübersichtlichen Ausfahrt dadurch nichts geändert habe. Die übrigen fünf Ausschussmitglieder waren jedoch mit dem Schutz der Fußgänger durch die Gehwegerweiterung zufrieden und erteilten mehrheitlich das gemeindliche Einvernehmen. Somit kann der Bauantrag zur Genehmigung beim Landratsamt eingereicht werden.
In der Vollversammlung des Gemeinderates ging es zudem um den neuen Standort für die Bürgerhalle. Wie schon in der Bürgerversammlung bekannt gegeben wurde, kristallisiert sich dafür das Sportgelände östlich der Bahnlinie als wohl einzige Möglichkeit heraus. Bevor in eine konkrete Planung eingestiegen werden kann, sollen aber auf Ersuchen des Gemeinderats die Genehmigungsvoraussetzungen geprüft werden. Deshalb wurde das Büro Bekon mit einer schalltechnischen Voruntersuchung beauftragt.
Das von Matthias Ziegler erläuterte Gutachten gibt dem Vorhaben hinsichtlich der Lärmbelastung grünes Licht. Demnach ist der Betrieb eines Bürgerhauses am angenomme- Standort des Sportheims auch mit Außenbewirtung über 22 Uhr hinaus möglich. Der Sportbetrieb könne wie bisher durchgeführt werden. Je nach Planung und Ausrichtung des Gebäudes müsse eventuell eine Lärmschutzwand westlich und nördlich der Parkplätze installiert werden. Damit öffnet sich zumindest wieder eine Türe auf dem Weg zu einer Bürgerhalle.
Neuer Vorschlag zur Verkehrssituation der A 19
Ein neuer Vorschlag zur Entschärfung der auch in der Bürgerversammlung heftig beklagten Verkehrsbelastung der Kreisstraße A 19 im Ortsbereich wurde vom Ingenieurbüro Dobrindt vorgelegt. Dieser sieht eine Querungshilfe in der Schwabmünchner Straße beim Rathaus vor. Durch diese Insel in der Fahrbahnmitte müssten Fußgänger beim Überqueren jeweils nur eine Fahrbahnrichtung beachten und hätten dazwischen einen sicheren Standpunkt. Notwendig würde dann aber eine Verbreiterung der Fahrbahn, was den Verlust von Parkplätzen zur Folge hätte.
So recht konnten sich die Gemeinderäte nicht für den Vorschlag begeistern, einigen wäre eine Fußgängerampel lieber. Dieser Vorschlag sei jedoch sehr kostenintennen siv, weil diese Ampel wegen dem Rückstau zum Bahnübergang mit der Schrankenanlage gleichgeschaltet werden müsse, gab Bürgermeister Schneider zu Bedenken. Der Vorschlag muss deshalb noch mit dem Landkreis Augsburg als Straßenbaulastträger abgestimmt werden.
Ein Zuschussantrag des Musikvereins Klosterlechfeld in Höhe von 2000 Euro für die Jugendausbildung und zur Anschaffung neuer Bekleidung wurde auf das nächste Haushaltsjahr verschoben, weil die Frist für den laufenden Haushalt bereits vorbei ist und dieser schon beschlossen wurde.