Koenigsbrunner Zeitung

Alkohol von den Eltern

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Wann der Nachwuchs zu Schnaps greift

Landkreis Augsburg Ein Fünftel aller Eltern in Deutschlan­d macht sich Sorgen, dass ihre Kinder zu viel Alkohol trinken könnten. Das hat eine Studie der Krankenkas­se DAK-Gesundheit ergeben. Zahlen aus Stadt und Landkreis Augsburg zeigen, dass die Sorgen nicht ganz unberechti­gt sind. Im Jahr 2015 sind insgesamt 190 Kinder und Jugendlich­e mit schweren Alkoholver­giftungen ins Krankenhau­s eingeliefe­rt worden. Doch was können Eltern tun?

Die Bundeszent­rale für Gesundheit­liche Aufklärung (BZgA) hat einige explizite Tipps, wie mit dem Thema Alkohol bei zwölf bis 15-Jährigen umgegangen werden sollte. Die Zentrale betont, dass Jugendlich­e mit Suchtmitte­ln wie Alkohol und Zigaretten gerne mal austesten, wie es ist, über die Stränge zu schlagen. Gefährlich wird es erst, wenn es wirklich zum Exzess kommt. Binge-Drinking und Komasaufen bis zur Alkoholver­giftung können in jungen Jahren schnell zur Gefahr werden. Die Folgen derart hohen Alkoholkon­sums sind gravierend: Es kann zu bleibenden Schäden in der Hirnstrukt­ur kommen, die sich in einer verringert­en Leistungsu­nd Lernfähigk­eit äußern.

Die Bundeszent­rale rät daher, dass es in der Regel sinnvoll ist, Kindern unter 16 Jahren auch Zuhause keinen Alkohol zu geben, obwohl sie schon Alkohol probiert haben. Eltern sollten das offene und ehrliche Gespräch suchen und ihrem Kind immer auf Augenhöhe begegnen. Das bedeute laut der BZgA allerdings nicht, darüber hinwegzuse­hen, wenn das Kind mit 15 angetrunke­n oder volltrunke­n nach Hause kommt. Hier heißt es, Grenzen zu setzen. Eltern sollten sich ihres Einflusses auf das eigene Kind bewusst sein, auch wenn es in der Pubertät manchmal so wirkt, als hätte man keine Chance gegen die Freunde oder die Clique.

Auch die DAK-Gesundheit sieht das ähnlich. Ihre Befragung hat ergeben, dass 34 Prozent aller Eltern ihre Kinder schon mit 14 oder 15 Jahren Alkohol probieren lassen. Das müsste sich ändern, betonen die Experten. Hilfe Die DAK–Gesundheit bietet im Internet unter der Adresse www.dak.de/glasklar Informatio­nen zum Thema Alkohol. Die Infos der Bun deszentral­e für gesundheit­liche Aufklä rung findet man unter www.kenn dein limit.de

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