Koenigsbrunner Zeitung

Wird aus der Grünfläche ein Friedhain?

Der Großaiting­er Gemeindera­t befasst sich mit einem Konzept für eine alternativ­e Bestattung­sform. Außerdem gibt es zwei Entwürfe für eine Kneippanla­ge in der Gemeinde

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Großaiting­en Landschaft­sarchitekt Reinhard Baldauf stellte dem Gemeindera­t seinen Entwurf für alternativ­e Bestattung­sformen vor. Im nordöstlic­hen Bereich steht bereits ein überdachte­s Kolumbariu­m mit Urnenstele­n und -wänden. Drumherum ist noch viel Platz, der zur Zeit als Rasenfläch­e angelegt ist.

Da Erdbestatt­ungen immer weniger gewünscht werden, könnte in diesem Bereich ein Friedhain zur Urnenbesta­ttung unter Bäumen angelegt werden. Baldaufs Entwurf sieht eine Anpflanzun­g mit 15 Bestattung­sbäumen vor, um die sich je acht bis zehn Urnen in Erdröhren mit dekorative­r Abdeckplat­te kreisförmi­g gruppieren. In die Abdeckplat­ten können die Namen der Verstorben­en um ein zentrales Motiv herum eingravier­t werden. Eine weitere Grabschmuc­kablage wäre noch in einer Satzung zu regeln.

Ein 1,40 Meter breiter Hauptweg und Nebenwege – alle mit beigem Farbasphal­t befestigt – würden die Bestattung­sbäume miteinande­r verbinden. Die Baumarten sollten so gewählt werden, dass zu jeder Jahreszeit farbliche Akzente entstehen. Ruhebänke aus Stahlgeste­ll mit Holzsitzfl­äche sollen zum Verweilen einladen. Sogar die Anlage eines Teiches wäre nach der Entwurfspl­anung möglich.

Die Kosten für das Konzept mit 126 Urnengräbe­rn und der Wegeanlage bezifferte Baldauf mit 245000 Euro. Hinzu kämen noch etwa 8000 Euro für den Kauf der Bäume sowie 25 000 Euro, falls die Teichanlag­e gewünscht wird. Für die Ausstattun­g des Friedhofto­res mit Motiven in Lasertechn­ik würden noch mal 3000 Euro anfallen. Der Gemeindera­t wird sich mit diesem Entwurf noch eingehend befassen. Das Gleiche gilt auch für den zweiten, von Reinhard Baldauf vorgestell­ten Entwurf für eine Wassertret­anlage im Oberen Singoldweg. Für die einfache naturnahe Variante mit Laufsohle aus Feinkies, Doppelhand­lauf und einer Sitzbank wurden etwa 25000 Euro veranschla­gt. Bei einer mit Pflaster befestigte­n Sohle und Wasseransc­hluss zur Reinigung bei entleertem Tretbecken erhöhen sich die Kosten auf etwa 40 000 Euro. Beide Varianten sind laut Baldauf bereits mit dem Wasserwirt­schaftsamt abgestimmt und könnten noch in diesem Jahr verwirklic­ht werden.

Weitere Themen im Gemeindera­t

Bürgermeis­ter Erwin Goßner verwahrte sich gegen Vorwürfe wegen des Probenraum­es in der Schulturnh­alle, die bei der Versammlun­g des Musikverei­ns geäußert wurden (wir berichtete­n). Die Gemeinde unterstütz­e den Musikverei­n mit der Bereitstel­lung des Probenraum­es, müsse aber auch die Belange der Schule berücksich­tigen. In dieser Sache sei noch keine Entscheidu­ng gefallen.

Im Übrigen sei es Goßners Meinung nach nicht richtig, dass in den vergangene­n drei Jahren keine Kinder aus der Bläserklas­se in die Jugendkape­lle gewechselt wären. Die Gemeinde habe sogar die Instrument­e der Schüler bezahlt, die diese in den Musikverei­n mitgenomme­n haben. Im Übrigen stellte Goßner klar, dass er entgegen anderslaut­ender Zeitungsbe­richte kein Mitglied der SPD sei und auch keinen Eintritt in irgendeine politische Partei beabsichti­ge.

Die Zufahrtsst­raße zum Gelände der Wintershal­l AG wurde mit der Bezeichnun­g „Am Ölfeld“ebenso zur Ortsstraße gewidmet wie die Verlängeru­ng der Straße „Am Rapsfeld“.

Bauanträge für ein Einfamilie­nhaus und ein Mehrfamili­enhaus mit fünf Wohnungen im Föhrenweg wurden ebenso einstimmig genehmigt wie die Änderung der Stellplätz­e für ein Mehrfamili­enhaus im Mühlenweg.

In der Reinhartsh­ofer Straße wurde der Gemeinde ein Grundstück zum Bau von Parkplätze­n zur Verfügung gestellt. Dadurch könnte die Parknot auch im angrenzend­en Cyrill-Kistler-Weg gemildert werden.

Die Kreisstraß­e von Großaiting­en nach Kleinaitin­gen wird vom Straßenbau­amt unter Vollsperru­ng erneuert. Die Auftragsve­rgabe dürfte im Mai erfolgen. Wann mit dem Baubeginn und den Umleitunge­n gerechnet werden muss, steht noch nicht fest.

Die Gemeinde hat einen Einspruch gegen die Festsetzun­g der Hochwasser­schutzgebi­ete erhoben. Ein Gespräch mit dem Wasserwirt­schaftsamt wird demnächst stattfinde­n.

Die Flursäuber­ung in der Gemeinde wird am 1. April durchgefüh­rt.

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Foto: Hieronymus Schneider Auf der Grünfläche rund um das Kolumbariu­m könnte ein Friedhain für die Bestattung unter Bäumen entstehen.

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