Ein Augsburger zeigt in Rom Flagge für Europa
Thorsten Frank berichtet, was er in der italienischen Hauptstadt bei einer großen Kundgebung erlebt hat. Jetzt richtet sich sein Blick auf kommenden Sonntag, wenn er am Rathausplatz eine besondere Rolle einnimmt
Wie zeigt ein Mensch seine Verbundenheit für Europa? Er kann sich politisch in einem Verein engagieren, der sich für die Völkerverständigung starkmacht. Die EuropaUnion ist ein solches Konstrukt. Die überparteiliche Instanz setzt sich seit mehr als 60 Jahren für die Stärkung des europäischen Gedankens ein. So alt ist Thorsten Frank noch nicht, doch der 46-Jährige ist dennoch ein überzeugter Europäer – seit vielen Jahren. „Die Anfänge gehen auf die Teilnahme einer Städtepartnerschaft zurück, später studierte ich auch in Frankreich“, sagt der selbstständige Anbieter für Firmenseminare.
In Augsburg ist Frank für die Europa-Union im Einsatz: Er ist Vorsitzender des Kreisverbands. Wenn es um die Belange Europas geht, schreibt Frank nicht nur Pressemitteilungen oder organisiert Veranstaltungen. Er geht auch als Bekenntnis zu Europa auf die Straße. An diesem Wochenende war es ein für Europa bedeutender Ort: In Rom wurden vor 60 Jahren die Römischen Verträge unterzeichnet, die als Devise ausgeben: „Miteinander, nicht gegeneinander“. Dieses Denken pflegt auch Frank. Gemeinsam mit geschätzt 20000 Teilnehmern nahm er am Samstag an einer großen Kundgebung in Rom teil. Sie stand unter dem internationalen Motto „March for Europe“. Frank, der sich mit zwei Europa-Fähnchen ausgestattet hatte, erzählt vom bunten Treiben in der italienischen Hauptstadt: „Wir trafen uns zunächst auf der Piazza della Bocca della Verita. Dort kamen ab 12 Uhr die Menschen zusammen und es wurden immer mehr.“Im offiziellen Teil sprachen unter anderem der Vorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten sowie mehrere andere Redner. Später ging es dann weiter in Richtung Colosseum. Hier fand der zweite Teil der Kundgebung statt. Frank war mit zwei anderen Mitgliedern der Augsburger Europa-Union vor Ort, in Rom war er schon vor dem Wochenende angekommen: „Rom ist ja eine Stadt, in der man sich gut vergnügen kann.“Von Augsburg über München nach Rom, auch dazu erinnert Frank an den europäischen Gedanken: „Dank des Schengen-Visums ist das Reisen leicht geworden.“Auch dies sei ein Vorteil Europas.
Weit mehr zählt für Frank der Friedensgedanke, der vom vereinten Europa ausgehe: „Das wirtschaftliche, politische und kulturelle Zusammenwachsen der EU-Mitgliedstaaten hat uns die längste Friedensperiode in unserer so blutigen Geschichte geschenkt.“
Europa erlebbar machen, diese Aufgabe nimmt der Kreisvorsitzende der Europa-Union jetzt auch bald vor Ort wahr. Am kommenden Sonntag um 14 Uhr findet erstmals am Augsburger Rathausplatz die Aktion „Pulse of Europe“statt. Der Puls Europas, wie das Motto übersetzt heißt, findet in immer mehr europäischen Städten statt. Drei Privatpersonen haben die Kundgebung angemeldet. Frank gehört nicht dazu, auf ihn wartet eine andere Aufgabe: „Ich werde ein wenig als Moderator auftreten, um gegebenenfalls einzelne Beiträge von Bürgern zu steuern.“Was nicht gewünscht ist, sind politische Reden. Vielmehr soll es aus Sicht der Organisatoren ein Treffen von Menschen sein, die sich für Europa begeistern und dies nach außen dokumentieren. Thorsten Frank hat es am Wochenende in Rom bereits getan.