Koenigsbrunner Zeitung

Österliche­r Blickfang im Dorfzentru­m

- VON INGEBORG ANDERSON

Wie Wehringen zu seiner Osterkrone kam und wie sie jedes Jahr gebunden wird

Wehringen Ein wahrer Hingucker im Ortsbild Wehringens ist die Osterkrone auf dem Platz unterhalb der Kirche: Mit bunten Eierketten verziert und von einem Kreuz gekrönt, steht die kunstvoll geformte grüne Krone in einem Ring aus Frühjahrsb­lüten.

Das alljährlic­he Binden und Aufstellen dieses Schmuckstü­cks haben Mitglieder des Vereins für Gartenbau und Landespfle­ge übernommen. Dazu treffen sich im Wasserturm, ihrem Vereinshei­m, die erfahrenen „Binder“des Vereins. Antonie und Birgit Schaflitzl, Fanny Mayr, Annemarie Deuringer, Rosa Schuster und Xaver Schneider sind ein eingespiel­tes Team. „Wir verwenden Eibe, Thuja und Buxbaum“, sagt der einzige Herr in der Gruppe.

Er schneidet die Äste auf eine bindegerec­hte Länge von etwa 20 Zentimeter­n. Drei der Frauen stellen daraus kleine Büschel her, wie sie von den übrigen Helfern um ein Eisengeste­ll zur Krone gebunden werden. Antonie Schaflitzl erklärt, worauf es dabei ankommt: „Man muss aufpassen, dass es gleichmäßi­g wird und keine dünneren Stellen entstehen“, sagt sie. Eine Prozedur, die fast den ganzen Tag dauert, die aber für die Beteiligte­n auch Unterhaltu­ngswert hat, denn es werden Neuigkeite­n ausgetausc­ht und kommentier­t.

Die emsigen Mitglieder des Vereins für Gartenbau und Landespfle­ge Wehringen setzen während des ganzen Jahres farbige gestalteri­sche Akzente in der Singoldgem­einde. Und an Ostern wurde ursprüngli­ch der Brunnen hinter dem Rathaus geschmückt. Als das Dorfzentru­m umgestalte­t wurde, fand die Osterkrone auf dem Platz unterhalb der Kirche einen neuen Standort. „Das bot sich an, denn der Platz war so kahl“, sagt Schuster.

Wie lange es den Brauch der Osterkrone in Wehringen schon gibt, daran erinnern sie sich nicht. Aber hier kann Veronika Schreier, die langjährig­e rührige Vorsitzend­e des Vereins und Initiatori­n dieser schönen Tradition, Auskunft geben: „Die Osterkrone in Wehringen gibt es seit 1996. Mir gefiel der fränkische Brauch, und ich dachte, das wäre auch für Wehringen schön. Anfangs war die Krone nicht so groß, und wir haben noch echte Eier verwendet. Wir haben sie ausgeblase­n und mit den Kindern gefärbt“, erinnert sie sich. Und auf eines ist sie besonders stolz: „Wir hatten die erste Osterkrone im ganzen Landkreis.“

Jetzt wird die Osterkrone mit vorgeferti­gten Ketten aus bunten Plastikeie­rn verwendet. Sie werden erst angebracht, wenn die Krone schon an ihrem Standort sicher aufgebaut und verankert ist. Während eine Gruppe mit sichtliche­m Vergnügen die Krone schmückt, liefern andere Kisten mit bunten Frühjahrsb­lühern an.

Nachdem noch ein Ring aus Gänseblümc­hen, Stiefmütte­rchen, Vergissmei­nnicht und Narzissen rund um das Kunstwerk gepflanzt wird, sind alle mit dem Ergebnis ihrer gemeinsame­n Bemühungen zufrieden. „Es ist schön, wenn man daran vorbeikomm­t und sieht, wie gelungen die Osterkrone ist, und denkt: Da habe ich auch mitgeholfe­n“, sagt Antonie Schaflitzl.

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Fotos: Ingeborg Anderson Ein wahrer Hingucker in Wehringen ist die Osterkrone auf dem Platz unterhalb der Kirche.
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Während (von links) Antonie Schaflitzl und Rosa Schuster bin den, haben Fanny Mayr und Annemarie Deuringer die Büschel.
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Wenn die Krone sicher verankert ist, wird sie von den Mitglie dern des Gartenbauv­ereins mit bunten Eierketten geschmückt.

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