Koenigsbrunner Zeitung

Die Milch kommt frisch aus dem Automaten

- VON ANOUSCHKA HAMP

Schwabmünc­hen Automatisc­he Arbeitsabl­äufe sind heute in vielen Bereichen nicht mehr wegzudenke­n. Und auch die Landwirte ziehen mit. Auf den Höfen stehen deshalb immer mehr Eier-, Frischflei­sch- oder Milchautom­aten. Nun ist auch die Familie Weber aus Schwabmünc­hen auf den Technikzug aufgesprun­gen. Seit Neuestem haben sie einen Frischmilc­hautomaten. „Mein Schwiegerv­ater hat seit dem vergangene­n Jahr auch einen auf seinem Hof in Bergheim stehen und ich fand die Idee super“, sagt Georg Weber.

ist der „Junior-Chef“und kümmert sich zusammen mit seinen Eltern Gisela und Stefan um die knapp 67 Milchkühe und um die 30 Jungtiere. Sie werden jeden Tag zwei Mal gemolken. Alle zwei Tage wird die Milch von der Firma Zott abgeholt. Ein Teil der Milch wird jedoch direkt auf dem Hof aus dem Milchautom­aten verkauft.

Rund 14500 Euro kostet der Apparat. Er hat ein Fassungsve­rmögen von 150 Litern, doch bei Bedarf, könne er ihn sofort nachfüllen. Ein Liter Milch kostet einen Euro. „Das ist ein gerechtfer­tigter Preis“, sagt Weber. Im Supermarkt sei die Milch zwar günstiger, allerdings würden alle Vitamine und Mineralsto­ffe beim Pasteurisi­eren zerstört. „Milch, in der noch alle wichtigen Inhaltssto­ffe vorhanden sind, gibt es nun mal nur direkt auf dem Hof“, sagt der 26-Jährige. Webers Neuanschaf­fung ist sehr bedienerfr­eundlich: Es werden Geldschein­e bis zu einem Wert von 20 Euro angenommen und das Wechselgel­d wird sowohl in Scheinen als auch in Münzen ausgezahlt. Neben dem Automaten, der in einem kleinen, öffentlich zugänglich­en Gartenhaus untergebra­cht ist, steht ein Tisch mit Milchkanne­n und frischen Bio-Eiern.

Diese kommen vom Betrieb seiEr nes Cousins Jakob Weber aus Siebnach. Zehn Eier kosten drei Euro und eine Glasflasch­e einen Euro: „Wir verkaufen das alles auf Vertrauens­basis. Auf dem Tisch steht eine kleine Büchse, in die unsere Kunden ihr Geld selbststän­dig einwerfen können“, sagt Weber.

Gerade bei Rohmilch ist die Hygiene besonders wichtig: Nach jedem Abzapfen reinigt sich der Hahn selbststän­dig, damit die Milch nicht an der Öffnung verkrustet. Zudem wird sie konstant auf eine Temperatur zwischen vier und sechs Grad gekühlt, damit sie nicht schlecht wird. Rohmilch sei nur zwei bis drei Tage im Kühlschran­k haltbar. Um kein Risiko einzugehen, leert der junge Landwirt den Automaten aber trotzdem jeden Abend: „Die übrig gebliebene Milch bekommen dann die Kälber. Danach putze ich ihn noch gründlich, damit keine Rückstände bleiben.“

Der 26-Jährige ist nun gespannt, wie die neue Milchzapfa­nlage von den Kunden angenommen wird. Weber hofft, dass er anfangs 30 Liter pro Tag verkaufen kann.

Auf dem Bauernhof der Familie Weber in Schwabmünc­hen gibt es nun eine Abfüllanla­ge. Wie sie funktionie­rt und welche Vorteile die frisch gemolkene Milch hat

 ??  ?? Die Kühe im Stall der Familie Weber werden täglich gemolken. Die frische Milch kommt danach direkt in den gekühlten Automaten. Georg Weber aus Schwabmünc­hen zapft Frischmilc­h von seinem neuen Milchauto maten. Er steht auf dem Aussiedler­hof zwischen...
Die Kühe im Stall der Familie Weber werden täglich gemolken. Die frische Milch kommt danach direkt in den gekühlten Automaten. Georg Weber aus Schwabmünc­hen zapft Frischmilc­h von seinem neuen Milchauto maten. Er steht auf dem Aussiedler­hof zwischen...
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