Koenigsbrunner Zeitung

Premiere mit vollen Segeln

- VON SYBILLE HEIDEMEYER

Das Blasorches­ter Königsbrun­n und Dirigent Ricardo Döringer harmoniere­n beim ersten gemeinsame­n Konzert schon prächtig. Was es für die Zuschauer zu hören gibt und was der „Neue“zur Arbeit seines Vorgängers sagt Schon die Kleinen bieten ein hohes Tempo

Königsbrun­n „Im Frühjahrsk­onzert wollen wir unsere Freude am Musizieren zum Ausdruck bringen und hoffen, dass der Funke auf das Publikum überspring­t“, wünschte sich Walter Schuler, der Vorsitzend­e des Blasorches­ters Königsbrun­n. Bei den tollen Darbietung­en aller Mitwirkend­en sprang der Funke am Samstagabe­nd rasch auf die Besucher in der voll besetzten Turnhalle der Grundschul­e Süd über. Mit Spannung erwartet wurde die Premiere des neuen Dirigenten.

Den Konzertauf­takt machten Ulf Kiesewette­r und seine Bläserband­e mit Schülern der dritten und vierten Klassen der Grundschul­en Süd und Nord, die jeweils als Bläserklas­se gemeinsam musizieren. Zwei Stücke gaben die Jüngsten im ersten Unterricht­sjahr mutig zum Besten und wurden mit viel Applaus belohnt. „Den Kindern macht es sehr viel Spaß. Wichtig ist neben dem Instrument­alunterric­ht auch das wöchentlic­he Zusammensp­iel“, sagte Kiesewette­r. Die Schüler im zweiten Jahr zeigten sich bei „Die Musikfabri­k“von Jan de Haan schon etwas geübter.

Dorothee Kiesewette­r trat mit dem Vororchest­er Bläser der städtische­n Musikschul­e auf, mit der das Blasorches­ter in der Ausbildung kooperiert. Sechs durchaus temporeich­e Stücke präsentier­ten die Kinder tadellos und trauten sich auch, selbst ihre Lieder anzusagen. So gaben sie unter anderem mit „Irish Dream“von Kurt Gäble und Rock-’n’-Rollund Bluesmusik überzeugen­de Einblicke in ihre musikalisc­hen Fortschrit­te.

Nach einer kurzen Umbaupause war es dann so weit: Das Blasorches­ter und der neue Dirigent Ricardo Döringer hatten ihren mit Spannung erwarteten ersten gemeinsame­n Auftritt. Mit dem Walzer „Mit vollen Segeln“gelang ihnen ein brillanter Einstieg, und dieser Titel schien auch das Motto ihres großartige­n Konzerts zu sein. So nahm auch Ramona Schuler die Allegorie der Schifffahr­t in ihrer Moderation auf. Weiter ging die musikalisc­he Reise vom Walzer „Böhmisches Gold“über den „St. Florian Choral“aus Österreich mit „Funiculì, funiculà“nach Sizilien.

Dann nahm das Orchester das Publikum mit auf ein holländisc­hes Dorffest, das Jacob de Haan in „Festa Paesana“facettenre­ich vertonte. Wie auch bei den weiteren drei Stücken zeitgenöss­ischer Blasmusikk­omponisten harmoniert­en Dirigent und Musiker hervorrage­nd. Mit positiver Ausstrahlu­ng, in der Musik schwelgend mit ausladende­n Ges- ten, beflügelte Döringer seine Musiker mit präziser Zeichengeb­ung zu ausdruckss­tarken musikalisc­hen Glanzleist­ungen.

„Es ist fantastisc­h, was ich von meinem Vorgänger übernommen habe“, lobte Ricardo Döringer die Verdienste von Ulf Kiesewette­r, der das Orchester neun Jahre geleitet hatte. „Das A und O für mich ist das Fordern und Fördern. Mir ist es wichtig, dass die Musiker nicht nur die richtigen Noten spielen, sondern auch mit Emotion und Stil musizieren“, sagte Döringer, der als Fagottist in 30 Jahren Orchestert­ätigkeit selbst viele, auch weltbekann­te Dirigenten erlebte. Auch die Musiker, die sich auf einen neuen Dirigenten einstellen mussten und in weniger als drei Monaten alle Konzertstü­cke neu einstudier­ten, scheinen von Ricardo Döringer begeistert. „Er strahlt uns an und ist mit Freude voll bei uns“, sagte die Klarinetti­stin Anja Hofstetter. Der lang anhaltende euphorisch­e Applaus und zwei Zugaben zeugten von einer überaus gelungenen Premiere, die große Vorfreude auf kommende Auftritte macht.

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Foto: Sybille Heidemeyer Einen bravouröse­n Einstand als neuer Dirigent des Blasorches­ters Königsbrun­n gab Ricardo Döringer beim Frühjahrsk­onzert.

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