Musik, die aus der Zukunft kam
„Subway to Sally“treten im Spectrum Club auf. Sie gehen zurück zu ihren Wurzeln und katapultieren sich gleichzeitig nach vorn
Das Cover des neuen Albums von „Subway to Sally“spricht Bände. Dort hält ein Vermummter eine Plasmakugel in der Hand. Er trägt eine Mischung aus Leder- und Gasmaske – wie ein Wesen aus einer Science-Fiction-Vision der 1950er Jahre. „Neon“heißt das neue Album der 1990 gegründeten FolkRock-Band, die einen Hang zu mittelalterlichen Instrumenten hat. Die Band hat sich für das Album übrigens mit einem neuen Mitglied verstärkt – Cop Dickie, der elektronische Sounds beisteuert.
Auf der Bühne wird das futuristisch wirkende Bild aufgenommen. Die „Neon Ekustik Show“von Subway to Sally schaut im Spectrum Club wie eine post-apokalyptische Oper aus. Während sieben der acht Musiker auf zwei übereinanderliegenden Ebenen agieren, thront über allen der Neue. Der Zauberer, der mit einer bläulich schimmernden Kugel musiziert.
Cop Dickie vermählt die mittelalterlichen Instrumente wie Schalmei, Laute und Drehleier, dazu Violine, E-Bass und Schlagzeug, mit seinen elektronischen Sounds. Das ist eine innovative Mischung, in Verbindung mit der starken Präsentation ein Gesamtkunstwerk. Die Band geht damit gleichsam einen Schritt zurück. Der ursprüngliche FolkCharakter, den Subway to Sally zu Beginn ihrer Karriere hatten, kommt durch die aktuellen Arrangements wieder verstärkt zum Vorschein. Und doch klingt alles auch wie durch eine Zeitmaschine in die Zukunft katapultiert. Ein perfektes Format für Subway to Sally.