So lebt es sich im Mehrgenerationenpark
Schwabmünchen beschäftigt sich mit generationenübergreifenden Wohnformen und zeigt sich von dem Könisgbrunner Modell des Mehrgenerationenparks beeindruckt
Schwabmünchen Unaufhaltsam schreitet die demografische Entwicklung hin zum höheren Durchschnittsalter der Bevölkerung voran. Diese Situation wird auch die Kommunen in ihren Planungen betreffen. Um Vorstellungen davon zu geben, wie ein künftiges Zusammenleben einer alternden Gesellschaft in Schwabmünchen realisiert werden könne, trug Achim Friedrich, Leiter des Mehrgenerationenhauses Königsbrunn, auf Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen aus seinem reichhaltigen Erfahrungsschatz vor.
Dabei stand der Königsbrunner Mehrgenerationenpark als Ort des gemeinsamen Wohnens und Lebens im Mittelpunkt. „Die Aufgabe der Kommunen wird es in Zukunft sein, den Zusammenhalt untereinander zu fördern, eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu ermöglichen sowie eine Lebensqualität im Alter zu schaffen“, benannte er als Hauptsäulen der zu leistenden Arbeit. Dabei dürfe die Individualität nicht hinter den abstrakten Begriffen verschwinden, ergänzte er und warnte: „Projekte können an zu hohen Erwarten scheitern.“
Gebaut wurde der Park für 15 Millionen Euro durch die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG. Bis zu 250 Bewohner könne der Park aufnehmen. Im Großteil bestehe die Anlage mit 57 Einheiten aller Größen aus Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus, es gebe auch freie Wohnungen, sagte Friedrich. Damit kämen auch unterschiedliche Mieten zustande, erläuterte Friedrich. „Der Park ist kein Sozialprojekt, sondern soll eine normale Wohnform sein, hinter der eine Idee steht“, betonte er weiter.
Aufgrund des bisher erzielten Erfolges laufe nun die Weiterentwicklung mit der Errichtung des Generationenparks 2. Neben den grundsätzlichen Überlegungen und der Art der Umsetzung in Königsbrunn interessierte die Schwabmünchener Räte konkrete Angaben.
Bernd Zeitler (SPD) interessierte sich für die Kostenbeteiligung der Gemeinschaftseinrichtungen wie Café und Veranstaltungsraum. „Diese werden durch die Kommune und die Einnahmen bei Veranstaltungen finanziert“, antwortete Friedrich. Die Nachfrage von Stephan Dölle (CSU) hinsichtlich der geringen Anzahl von über 80-jährigen Bewohnern beantwortete Friedrich mit der Tatsache, dass einerseits die Menschen dort noch nicht das Alter erreicht haben und andererseits ältere Menschen ungern umziehen und damit ihr gewohntes Umfeld verlassen müssten.
Reinhold Weiher (FWV) interessierte die Verweildauer der Mieter in den Wohnungen. „Nach Angaben der GWG sind drei Wohnungswechsel pro Jahr zu verzeichnen“, sagte Friedrich. Der Grad der Zufriedenheit der Bewohner sei sehr hoch, es werde auch nicht jeder, der günstigen Wohnraum suche, in ein Mitverhältnis übernommen. Mit den potenziellen Mietern würde zuerst ein Bewerbungsgespräch geführt, um die Eignung für das gemeinschaftliche Wohnen festzustellen, ergänzte Friedrich.
Sichtlich beeindruckt von der Maßnahme in der Brunnenstadt bedankte sich Müller im Namen des gesamten Rates für den Einblick in die Thematik des generationenübergreifenden Wohnens.