Investition macht kaum einen Sinn
Zum Artikel „E Bikes tanken an der B 17“vom 6. April: Es ist erstaunlich, dass bei der Tankstelle an der B 17 nahe dem Gewerbepark Graben eine Ladestation für Elektrofahrräder eröffnet wurde. Scheint zum einen doch der Radweg unmittelbar entlang der Autobahn wenig attraktiv für Ausflugsradler, und zum anderen verwundert bei diesem Standort schon räumlich der Förderbezug zum „Fernradweg Wertach“.
Die entscheidende Frage stellt sich aber nach dem generellen Sinn oder Unsinn derartiger Ladestationen. Ich komme auf meinen E-Bike-Touren immer wieder an LEWLadestationen vorbei, an denen ich allerdings noch nie jemanden nachoder aufladen sah. Nicht überraschend, da ja wie im Artikel auch erwähnt, der E-Biker sein eigenes Ladegerät samt Anschlusskabeln selbst dabeihaben muss und die Aufladung dann auch nicht schneller als an jeder üblichen 230-V-Steckdose geht. Was bedeutet, dass man sich pro Stunde Nachladezeit höchstens etwa 15 bis 20 km weitere Reichweite im wahrsten Sinn des Wortes „erwarten“kann.
Der ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) hat schon im Jahr 2010 in einer umfangreichen Dokumentation dargelegt, wie die Lademöglichkeiten für Elektrofahrräder im öffentlichen Raum gestaltet sein müssen. Dies scheint bis heute leider weder zu den unterschiedlichen Antriebssystemherstellern noch zu den Energieversorgern und schon gar nicht zu den politischen Entscheidern durchgedrungen zu sein. Somit denke ich, dass die genannte Investition von 6500 Euro pro Ladestation kaum Sinn macht, solange dort ein problemloses, für alle Antriebssysteme geeignetes und ohne zusätzlich erforderliches Zubehör durchführbares schnelles Nachladen nicht möglich ist. Berndt Aumiller, Schwabmünchen