So klappt es mit dem Spargelgenuss
Gerade an den Ostertagen greifen viele zu dem Stangengemüse. Worauf Hobbyköche achten sollten
Augsburg Spargelliebhaber können sich freuen: Eisige Temperaturen im Januar und viel Sonne im März bescheren gute Erträge zum Saisonstart. Verbraucher profitieren, weil der Preis für Frühspargel bei großem Angebot und noch verhaltener Nachfrage nicht so hoch ist. Je nach Klasse liegt er zwischen 7,50 Euro und 13,50 Euro. Doch nicht nur der Preis ist entscheidend. Wir haben nachgefragt, was für Spargelesser bei Kauf und Verzehr wichtig ist.
Wo ist guter Spargel erhältlich?
Der beste Spargel ist in jedem Fall frischer Spargel. Idealerweise wird er morgens gestochen und kommt noch am selben Tag in den Verkauf. Gut überprüfen lasse sich Frische, wenn man Spargel im Direktverkauf ab Hof, am Stand oder auf einem Markt kauft, sagt Heidrun Schubert von der Verbraucherzentrale Bayern. Auch im Supermarkt sei durchaus frischer Spargel erhältlich. Die Ernährungsexpertin betont aber: „Wichtig ist, dass der Spargel einheimisch und unverpackt ist.“Verpackungen, etwa aus Papier, seien ungünstig, weil der Verbraucher so die Qualität nicht prüfen könne.
Worauf ist beim Kauf zu achten?
Das wichtigste Merkmal, an dem Verbraucher die Frische erkennen, ist die Feuchtigkeit des Spargels. Schubert sagt: „Die Stangen müssen quietschen, wenn man sie aneinander reibt.“Auf Druck am unteren Ende der Stange sollte zudem etwas Saft erkennbar sein.
Wie hält sich Spargel am besten?
Oft werde Spargel nicht richtig auf- bewahrt, sagt Schubert: „Er sollte in ein feuchtes, sauberes Küchentuch eingewickelt werden und im Gemüsefach des Kühlschranks liegen.“Eine Plastik- oder Papierverpackung sei für die Lagerung völlig ungeeignet. Aber: Auch bei guter Lagerung empfiehlt es sich, Spargel binnen weniger Tage zuzubereiten.
Ist Spargel langfristig lagerbar?
Wer sich Spargel auch im Winter gern gönnt, kann ihn ungekocht, geschält und in kleine Stücke geschnitten in Gefrierbeutel einpacken. So hält er sich bis zu sechs Monate lang in der Tiefkühlung, sagt Schubert. Bei Bedarf kommen die Stangen einfach unaufgetaut direkt ins kochende Wasser. „Zwar ist der Genuss nicht so erquickend wie bei frischem Spargel“, räumt die Expertin ein. Aber immerhin gebe es Spargel.
Wie klappt es mit dem Schälen?
Um die unbeliebte Aufgabe schnell und erfolgreich zu bewältigen, rät Expertin Schubert: „Zuerst unten einen halben Zentimeter abschneiden und dann mit einem Spezialschäler dünn die äußeren Schalen abziehen.“An der Spitze müsse kaum etwas geschält werden.
Warum ist Spargel teils holzig?
Holzig ist Spargel immer dann, wenn er nicht mehr ganz frisch ist, sagt Schubert. Seien nur die äußeren Schichten des Spargels holzig, ließen sie sich problemlos abschälen. Sind die Stangen aber durch und durch trocken, rät Schubert, sie noch am selben Tag mit dem Kassenbon beim Verkäufer zurückzugeben. Die Verbraucherschützerin betont: „Der Kunde hat ein Recht auf einwandfreie Ware. Ist die halbe Stange holzig und ungenießbar, sollte man unbedingt Ersatz fordern.“
Wie hochwertig ist Spargelbruch?
Viele Verbraucher schrecken vor dem Kauf von Spargelspitzen oder Spargelbruch zurück. Weil er preisgünstig angeboten wird, befürchten sie, dass er nicht mehr so frisch sei. Völlig zu Unrecht, wie Ernährungsexpertin Schubert sagt: „Es handelt sich keineswegs um alten Spargel.“Tatsächlich seien beim Stechen Fehler passiert und der Spargel in der Mitte abgebrochen. Spargelesser, die nicht gern schälen, profitieren davon sogar, sagt Schubert: „An der Spitze muss man weniger abziehen.“
Was ist beim Zubereiten wichtig?
Der Spargelerzeugerverband Südbayern weist darauf hin, dass Spargel eher gedämpft als gekocht wird. Im Idealfall stehe er senkrecht im Spezialtopf und nur mit dem unteren Teil im Wasser, allerdings immer mit einem Deckel abgedeckt. Liegt er horizontal in einem breiten Topf, sollte er nur gerade so mit Wasser bedeckt sein. Unbedingt ins Kochwasser gehören eine Prise Salz und bei bitterem Spargel ein Löffel Zucker. Zudem wird empfohlen, den Spargel mit etwas Butter zu kochen.
Womit ist Spargel zu kombinieren?
Traditionell wird Spargel in Bayern mit Kartoffeln, Schinken und Butter serviert – oder als Spargelsuppe. Je nach Zeitpunkt bieten sich aber auch Bärlauch oder Erdbeeren als Kombinationspartner an. Ebenso gut funktioniert Spargel in Lasagne, auf der Pizza und mit Nudeln. Immer beliebter wird gebratener oder gegrillter Spargel. Wer auf der Suche nach dem schnellen Schmankerl ist, brät geschälte Spargelstücke in Butter an und würzt mit etwas Salz.
Weißer oder grüner Spargel?
Das ist vor allem eine Frage des Geschmacks, sagt Schubert. Weißer Spargel sieht in der Wachstumszeit kein Sonnenlicht. Steckt er seinen Kopf zu weit aus dem Hügelbeet, verfärbt er sich violett. Grüner Spargel wächst oberirdisch. Bei Sonnenlicht entsteht Chlorophyll, was die Stangen grün färbt. Weißer Spargel ist aromatischer, muss aber geschält werden. Grüner dagegen nicht.
Wie gesund ist Spargel?
Egal, ob weiß oder grün: Spargel ist gesund, weil er viel Wasser, Ballaststoffe und wertvolle Mineralien wie Kalium enthält. Mit 17 Kalorien je 100 Gramm sind beide kalorienarm – gäbe es nicht deftige Beilagen dazu.