Koenigsbrunner Zeitung

Junggesell­enabschied endet blutig

- VON MICHAEL HÖRMANN

Eine Gruppe von jungen Männern aus Ansbach wird zu später Stunde attackiert. Es ist nicht die einzige Gewalttat an diesem Wochenende in der Innenstadt

Die Vielzahl der Gewaltdeli­kte am Wochenende im Augsburger Stadtgebie­t fällt auf: In ihrem Presseberi­cht vom Sonntag hatte die Polizei bereits einige Schlägerei­en und Attacken rund um die Maximilian­straße aufgeliste­t, die sich über das Wochenende zugetragen hatten. Weitere teils brutale Übergriffe wurden dann auch noch zu späterer Stunde am Sonntag von den Beamten aufgenomme­n. Blutig endete zudem ein Junggesell­enabschied von jungen Männern aus der Nähe von Ansbach, die von Unbekannte­n getreten und darüber hinaus mit einer Eisenkette geschlagen wurden.

Die Tat passierte in der Nacht auf Sonntag gegen 1.30 Uhr am Moritzplat­z. Dass die Ermittlung­en gegen die flüchtigen Angreifer mit Verspätung begannen, lag vor allem daran, dass die Augsburg-Ausflügler die Schlägerei erst am nächsten Tag auf einer Polizeidie­nststelle in Mittelfran­ken anzeigten. Sie fuhren zunächst nach der Attacke zurück in die Heimat.

Was erschrecke­n lässt, ist die im Presseberi­cht geschilder­te Brutalität der Auseinande­rsetzung. In den Abendstund­en hatten sich die jungen Männer in der Innenstadt vergnügt,

Er schlug ihm unvermitte­lt mit der Faust ins Gesicht

um dort den Junggesell­enabschied eines Freundes zu feiern. Gegen 1.30 Uhr wurde die Gruppe im Bereich Moritzplat­z von vier unbekannte­n Männern angesproch­en und provoziert. Nach einem kurzen Wortwechse­l schlug einer der Unbekannte­n einem 25-jährigen unvermitte­lt mit der Faust ins Gesicht, sodass dieser zu Boden ging. Auch als der Mann schon am Boden lag, schlug der Unbekannte weiter auf den 25-Jährigen ein und versetzte ihm laut Angaben von Zeugen auch Fußtritte gegen den Kopf. Als ein Freund dem 25-Jährigen zu Hilfe kommen wollte, wurde er aus der Gruppe der Täter mehrfach mit einer Metallkett­e geschlagen und leicht am Rücken verletzt. Der 27-jährige Bräutigam versuchte noch, die Täter mit seinem mitgeführt­en Smartphone zu fotografie­ren, wurde aber ebenfalls von einem der Täter mit einer Eisenkette ins Gesicht geschlagen. Danach nahmen die Täter dem Geschädigt­en das Smartphone gewaltsam ab und flüchteten zu Fuß in unbekannte Richtung.

27-Jährige erlitt durch die Schläge Verletzung­en im Gesicht. Die Geschädigt­en flüchteten in einen Linienbus, der gerade am Moritzplat­z einfuhr, und zeigten den Angriff erst im Lauf der späteren Stunden bei ihrer Heimatdien­ststelle in Mittelfran­ken an. Die Männer schilderte­n übereinsti­mmend, dass mindestens zwei der Täter mit Eisenkette­n bewaffnet waren. Alle Angreifer wurden von den Geschädigt­en als südländisc­h beziehungs­weise arabisch aussehend beschriebe­n. Eine detaillier­tere Personenbe­schreibung der Täter liegt nicht vor.

Der Moritzplat­z war am Sonntag dann ein weiteres Mal Schauplatz einer tätlichen Auseinande­rsetzung. Gegen 18 Uhr saßen drei junge Männer auf einer Bank an der Haltestell­e, als fünf unbekannte Männer an ihnen vorbeilief­en und einen Streit mit den Männern provoziert­en. Unvermitte­lt trat einer der Unbekannte­n einem auf der Bank sitzenden 20-Jährigen mit dem Fuß ins Gesicht, sodass dieser zu Boden fiel. Drei weitere Täter schlugen daraufhin gemeinsam auf einen 22-jährigen Freund des Angegriffe­nen ein.

Dem dritten Opfer, einem 20-jährigen Mann, wurde durch einen der Täter der Ohrring herausgeri­ssen. Alle drei Männer erlitten leichte Verletzung­en. Nach dem Angriff flüchtete die Tätergrupp­e in Richtung Philippine-Welser-Straße. Die Polizei spricht davon, dass auch diese Tätergrupp­e dem arabisch-syrischen Raum zuzuordnen sein dürfte.

Näher geklärt sind dagegen die Nationalit­äten von zumindest zwei Männern, die am Sonntag gegen 23.50 Uhr am Königsplat­z aneinanDer dergeriete­n. Mehrere Personen hatte die Polizei alarmiert. Vor Ort trafen die Beamten Zuwanderer unterschie­dlicher Nationalit­ät an. Zeugenauss­agen zufolge hatte ein 25-jährige Syrer während eines Streitgesp­rächs einem 24-jährigen Marokkaner einen Kopfstoß ins Gesicht versetzt und anschließe­nd mit einem Gürtel auf diesen eingeschla­gen. Hierdurch erlitt der Mann leichte Verletzung­en. Daraus resultiert­e letztlich eine Schlägerei zwischen diesen beiden Personen.

Laut derzeitige­m Ermittlung­sstand hat ein bislang unbekannte­r Begleiter des Syrers während der Auseinande­rsetzung ein Messer gezogen und dieses drohend in Richtung des 24-jährigen Marokkaner­s gehalten. Dieser Mann hatte sich jedoch bis zum Eintreffen der Polizei entfernt.

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Symbolfoto: Alexander Kaya Die Zahl der Schlägerei­en und Übergriffe im Bereich der Maximilian­straße war am Wochenende groß. Die Partymeile steht schon seit Längerem im Fokus der Polizei.

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