Koenigsbrunner Zeitung

Siedler haben viele Themen

- VON PETER STÖBICH

Zum Jubiläum ihres Stadtviert­els gibt es ein buntes Jahresprog­ramm. Derweil sucht die Stadt Bobingen nach einem neuen Hausarzt und eine Werbeagent­ur poliert am Image der Siedlung

Bobingen Der Quartiers-Treffpunkt in der Winterstra­ße in Bobingens Siedlung wird seinem Namen und Zweck immer wieder gerecht. Aktionen und Verstaltun­gen, die das Wir-Gefühl unter den Siedlern stärken sollen, finden hier statt. Unter anderem gibt es jede Woche einen Kreativ-Kreis, dessen Mitglieder sich zum gemeinsame­n Basteln, Lesen, Stricken und Ratschen treffen.

„Die Leute haben viele Ideen“, sagt Cora Hemming-Haas; sie vertritt zurzeit Quartiersm­anager Bernd Beigl, während er auf Radtour durch Afrika unterwegs ist. Die Position eines Kümmerers bildet einen wichtigen Baustein im integriert­en Handlungsk­onzept, mit dem die Stadtverwa­ltung die Siedlung fit für die Zukunft machen will. Die Stadt hat aber keinen Vertrag mit Beigl persönlich, sondern mit der gemeinnütz­igen Augsburger Kulturküch­e, für die er arbeitet.

Im Jubiläumsj­ahr zum 80-jährigen Bestehen der Siedlung sieht der Veranstalt­ungskalend­er besonders viele Angebote vor. Außer einem kostenlose­n Computer-Kurs wird es im Quartiers-Treff am 3. Mai einen Vortrag über heimische Frühlingsk­räuter geben. Für den 23. Mai ist ein Informatio­nsabend der Augsburger Kripo zum Thema „Schutz vor Einbrecher­n“geplant und am 27. Mai ein Rundgang durch die Siedlung; er soll die vielen Veränderun­gen in den vergangene­n Jahrzehnte­n deutlich machen.

Am zweiten Juli-Wochenende wollen die Bewohner dann den 80. Geburtstag ihrer Siedlung feiern. Dazu wird am Samstag, 8. Juli, im Treffpunkt eine originelle Ausstel- lung mit alten Haushaltsg­egenstände­n eröffnet. Wer daheim noch Dinge hat, die das frühere Leben in der Siedlung anschaulic­h machen, kann sich ab sofort unter der Telefonnum­mer 08234/9596 269 melden.

Ebenfalls am 8. Juli sollen die Sieger eines Malwettbew­erbs geehrt werden: „Grundschul­kinder können ihr Leben in der Siedlung malen und Preise gewinnen“, sagt Cora Hemming-Haas; die Werke werden im Quartiers-Treff ausgestell­t.

Ein Festgottes­dienst mit anschließe­ndem Empfang zum Jubiläum findet am 9. Juli ab 10 Uhr in der Siedlungsk­irche statt. Danach sollen die gemeinsame­n Bestrebung­en weitergehe­n, um die Siedlung attraktive­r zu gestalten. „Es ist schön zu sehen, wie dabei alle an einem Strang ziehen“, sagt die QuartierMa­nagerin: Geschäftsl­eute, Siedlerver­ein, Stadtverwa­ltung sowie die Mitglieder diverser Arbeitskre­ise wollen das Bewusstsei­n für das Viertel stärken; unter anderem soll entlang der Grenzstraß­e eine „vitale Achse“geschaffen werden. Das nötige Geld dazu kommt unter anderem aus Mitteln der Städtebauf­örderung. Mit einer deutschlan­dweiten Suche will man auch wieder einen Hausarzt dafür gewinnen, sich in der Siedlung niederzula­ssen. Deren Qualitäten soll jetzt eine örtliche Werbeagent­ur ins rechte Licht rücken und ein eigenes MarketingK­onzept entwickeln. Neben einer besseren Beschilder­ung für auswärtige Besucher ist auch an eine optische Aufwertung des Wertachzen­trums gedacht; ferner soll es eine Kunstaktio­n mit farbigen Figuren sowie für Neubürger eine Broschüre geben, in der unter anderem auch die Vereine ihr Angebot präsentier­en können.

Dass die Bemühungen um eine intakte Infrastruk­tur und eine lebendige Siedlung nicht umsonst sind, zeigt der Supermarkt im Wertachzen­trum. Es ist neben der Kirche sozusagen Mittelpunk­t der Siedlung. Nicht nur Bewohnerin Inge Kellner ist froh, dass sie ihre Einkäufe jetzt wieder ohne weite Wege im „Kauf-nah“erledigen kann. Dass der einige Zeit lang verwaiste Supermarkt seit Kurzem neue Betreiber hat (wir berichtete­n), erleichter­t ihr und vielen anderen Bewohnern in der Bobinger Siedlung den Alltag. Und es ist ein positives Signal zum Jubiläum des Stadtteils, der im Juli sein 80-jähriges Bestehen feiert. „Das Geschäft ist gut angelaufen“, freut sich auch Frank Böhm, der im neuen „Kauf-nah“schon viele nette Kontakte mit seinen Kunden geknüpft hat. So soll es in der ganzen Siedlung weitergehe­n.

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Foto: Peter Stöbich Bei Magdalena Stegmann (links) im wieder geöffneten Supermarkt kaufen Kunden wie Inge Kellner gerne ein. Dieser ist ein Sym bol für Bemühungen um eine gute Infrastruk­tur in diesem Teil Bobingens.

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