Ein Flohmarkt zwischen festen Mauern
Was man sonst nur in Großstädten findet, gibt es jetzt auch in Königsbrunn: Im Flohmarktladen von David Strauß können die Kunden nicht nur einkaufen, sondern auch Regale mieten und ihre alten Schätze zum Verkauf anbieten
Königsbrunn München hat es, Augsburg auch und nun auch Königsbrunn – die Rede ist von einem Flohmarktladen. Geschätzt gibt es bayernweit rund 16 Geschäfte. Ganz im Norden der Brunnenstadt, in der Haunstetter Straße 5, hat David Strauß den Versuch gewagt, das eher in größeren Städten bekannte Geschäftsmodell auszuprobieren.
Seit November letzten Jahres gibt es die „Königsbrunner Schatztruhe“und Strauß ist mit der bisherigen Resonanz recht zufrieden. „Ich habe schon ein paar ziemlich gute Stammkunden, die sehr regelmäßig entweder Ware vorbeibringen oder auch kaufen“, sagt der Inhaber.
Der Name des Flohmarktladens ist Programm, daher gibt es auch zwei Werbesprüche: „Mieten, Verkaufen und Kassieren“soll die Menschen ansprechen, die bei Strauß Ware abliefern, „Schauen, Kaufen und Mitnehmen“ist der Slogan für die Käufer. Wobei die Grenzen da natürlich fließend sind, wie auch Kundin Andrea Mecher aus Königsbrunn bestätigt: „Ich bringe regelmäßig was vorbei, dann schaue ich mich natürlich um, finde was, und nehme meistens auch wieder Dinge mit aus dem Laden.“
Und was ihr und auch einem regelmäßig vorbeikommenden Ehepaar aus Großaitingen gut gefällt ist die nette Atmosphäre im Laden. David Strauß spricht bekannte Kunden mit Namen an, offeriert allen freundlich Kaffee und hilft weiter. „Ich schaue mir die Ware, die ich für die Kunden anbiete, selbstverständlich an und berate auch, wenn es darum geht, welcher Preis angebracht ist“.
Er kennt sich gut aus, kommt aus dem Bereich des Restaurierens und hat bei seinem Großvater in einem Münchner Antiquitätengeschäft vielfältige Erfahrungen im Handel gemacht. So hat er auch ein gutes Auge bei den Schätzen, die er in Obhut nimmt.
Das sind nicht nur Spielsachen, Kleidung, CDs, Handtaschen, Musikinstrumente und vieles mehr, sondern auch Uhren namhafter Hersteller, Schmuckstücke oder Markenporzellan. Für solche besonderen Gegenstände bietet er entweder Regalflächen oder Einzelplätze in abschließbaren Vitrinen an. Der dekorative Papagei in XXL-Format hat einen Schaufensterplatz und das Baby-Born-Auto steht auf einem Regal.
So bestimmt der Anbieter seine Mietkosten im Prinzip selbst, er kann aus verschiedenen Möglichkeiten auswählen, auch wie lange er ausstellt und ob er während des gewählten Zeitraums weitere Artikel hinzufügt. Provisionsgebühren zusätzlich entstehen nicht, das Geld wird komplett ausbezahlt. Strauß legt für jeden Kunden ein eigenes Konto an, wo jeder Verkauf sofort registriert wird und sich der Konto- inhaber über Internet laufend über den aktuellen Stand informieren kann.
Dass sich der Münchner für Königsbrunn als Standort entschieden hat, war mehr oder weniger Zufall: „Ich wollte so einen Laden schon länger aufmachen und habe bayernweit die Augen offen gehalten.“Über private Wege erfuhr er dann im letzten Jahr, dass die Geschäftsräume in der Haunstetter Straße 5 frei werden, vorher war dort eine Taekwondo-Schule untergebracht. Die Lage empfindet er als optimal, an der Hauptstraße mit Parkplätzen vor dem Haus und an der Stadtgrenze nach Augsburg.
Unter der gleichen Adresse befindet sich auch seit drei Monaten sein zweites Standbein, die Teppich Ambulanz Strauß. Dort bietet er einen Service zur Reinigung oder Restaurierung an.
Die günstigen Preise in der Schatztruhe kann er anbieten, weil er dem Flohmarktprinzip – von privat an privat – treu bleibt und keine Ware von gewerblichen Händlern annimmt.
OWeitere Informationen über www.die schatztruhen.de oder Telefon Nummer 08231/9189881, beziehungsweise 08231/9189880 für die Teppich Ambulanz.