Koenigsbrunner Zeitung

Schwabmünc­hen von oben

Das Museum zeigt ab Sonntag ungewöhnli­che Sichtweise­n auf die Stadt

- VON UWE BOLTEN

Schwabmünc­hen Die große Beliebthei­t von Google Earth basiert auf die Neugier und Faszinatio­n der Menschen, bekannte Ort aus der Vogelpersp­ektive zu betrachten. Historisch­e Veränderun­gen in einem Ort wie Schwabmünc­hen sucht der Betrachter dort vergebens. Mit der Ausstellun­g „Panorama. Schwabmünc­hen in Luftaufnah­men aus zwei Jahrhunder­ten“möchte das Museum Schwabmünc­hen in unterhalts­amer Weise den Besuchern den Weg der Stadt durch die Geschichte aus dem Blickwinke­l eines Vogels darlegen. „Natürlich werden die Gebäude gesucht, in denen man wohnt oder arbeitet. Der Besucher sieht jedoch auch die Zusammenhä­nge in der Stadtentwi­cklung“, sagt Sabine Sünwoldt, Stadtarchi­varin und Leiterin des Museums. In teils großformat­igen Fotos erschließt sich der übergeordn­ete Blick auf den täglichen Lebensraum, der von den Menschen als Teil dieses Mikrokosmo­s nicht möglich ist. Die Stadt verändere sich ständig, auch wenn dieses so nicht auffällt, sagt Sünwoldt. „Die Bilder von 2009 sind schon historisch. Die Ausstellun­g ist nicht nur für die Betrachtun­g des Gestern, sondern gibt auch Denkanstöß­e für morgen.“

Dabei spielt nicht nur die alte Kreisstadt eine Rolle, den eingemeind­eten Orten ist ein eigener Bereich gewidmet. Einen Blick wirft Panorama auch auf den Einsatz der Luftbildfo­tografie bei der Dokumentat­ion von Schäden nach der Überschwem­mungskatas­trophe von 1965, beim Aufspüren von Siedlungsa­nlagen in der Archäologi­e und zur Vorbereitu­ng des Luftangrif­fes durch die US Air Force vom März 1945. „Wir bieten die Möglichkei­t, nach dem Warum zu fragen oder einfach nur die Stadt aus ungewöhnli­cher Perspektiv­e zu betrachten“, sagt die Museumslei­terin kurz vor Abschluss der Aufbauarbe­iten. Die Besucher werden in dieser Ausstellun­g wieder zum aktiven Mitmachen eingeladen. Bei der Betrachtun­g der Fuggerstra­ße aus der Luft können Dächer richtig zugeordnet werden. Geduld und Augenmaß ist beim Zusammenpu­zzeln alter Ansichtska­rten gefragt, bei der Datierung von Luftaufnah­men ist Beobachtun­gsgabe von Nutzen. Ein Spaziergan­g durch den Stadtplan ist ebenfalls möglich.

Die Stadt verändert sich ständig

Die Eröffnung findet am Sonntag ab 11.30 Uhr statt. Die SingGoldie­s unter malen die Veranstalt­ung musikalisc­h, für das leibliche Wohl ist gesorgt.

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Foto: Museum Schwabmünc­hen Einen Blick auf die Neue Mitte und den Michaeli Markt bietet diese Aufnahme.

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