Neue Wohnungen sind schon vergeben
Beim GWG-Projekt Sonnenhof steht der Rohbau. Was den Bürgermeister dabei umtreibt
Königsbrunn Zwei Makel kündigte Günther Riebel, der Geschäftsführer der GWG, beim Richtfest der Wohnanlage Sonnenhof in der Brunnenstadt gleich zu Beginn seiner Rede an: „Schlechtes Wetter und die Absage der Lumpenbacher.“Daher ging der offizielle Teil der Hebauffeier ohne Musik im Inneren des Rohbaus über die Bühne.
Immerhin hält die GWG als Bauherr an diesem alten Brauch fest, auch wenn viele Bauunternehmen das Richtfest nicht mehr ausrichten. Riebel kann das nicht nachvollziehen und sagte: „Der Hebauf ist eine wunderschöne jahrhundertalte Tradition, sich an dem Geschaffenen zu freuen und sich bei denen zu bedanken, die wesentlichen Anteil an dem errichteten Werk haben.“
Aber die Tradition tut auch dem schnelllebigen Heute gut. Und Inne- halten ist in diesen Zeiten, wo Schaffung von bezahlbaren Mietwohnungen Akkordarbeit gleicht, gar nicht so einfach. Aufgrund der extrem starken Nachfrage haben Aufsichtsrat und Geschäftsführung der GWG das größte Wohnungsneubauprogramm in ihrer nahezu 50-jährigen Geschichte auf den Weg gebracht. In den Jahren 2015 bis 2018 errichtet die GWG in fünf Bauprojekten insgesamt 152 Wohnungen und eine Seniorentagespflegeeinrichtung und erhöht ihren Bestand damit von ursprünglich 317 auf 470 eigene Wohneinheiten. Das Projekt Sonnenhof umfasst 33 Wohneinheiten in elf Häusern auf einem rund 4000 Quadratmeter großen Grundstück, das noch zum Bestand der Gesellschaft gehört. Genau das Thema Grundstücke ist eines der Probleme die Bürgermeister Franz Feigl umtreibt, wie er in seiner Rede erklärte: „Grundstücke zu bekommen ist zäh, weil niemand verkaufen will, weil aufgrund der aktuellen Zinspolitik niemand Geld haben will“. Auch ärgert ihn, dass obwohl nachweislich viel vonseiten der Stadt in Sachen Wohnungsbau getan wird, immer die Rede davon sei, in Königsbrunn würde nichts vorangehen. „Es passiert enorm viel“, sagte er und die Zahlen der GWG geben ihm recht. Die Brunnenstadt ist die siebtgrößte Stadt in Schwaben und wenn es nach ihm geht, wird sie das auch bleiben. Prognosen und Zahlen, die anderes belegen, kann er nicht nachvollziehen und auch nicht bestätigen, wie er sagt. Wohnraum in Königsbrunn ist sehr begehrt, die Wohneinheiten im Sonnenhof sind alle vergeben und die Nachfrage ist nach wie vor viel höher als das Angebot.