Koenigsbrunner Zeitung

Literatur fürs Abitur

Prüfung Warum müssen Schüler „Faust“lesen?

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Augsburg Bald ist es soweit und die bayerische­n Abiturient­en können zeigen, was sie in den vergangene­n Jahren in der Schule gelernt haben – das Abitur steht vor der Tür. In einer Woche ist das Fach Deutsch fällig, und das Geheimnis, mit welchen Texten es die Schüler dieses Jahr zu tun bekommen werden, wird gelüftet. Doch wer entscheide­t überhaupt, welches Buch drankommt?

Darum kümmert sich das bayerische Kultusmini­sterium, das für die Abiturprüf­ungen verantwort­lich ist. Bei denen geht es im Fach Deutsch gar nicht mal so sehr darum, welche Literatur geprüft wird, sondern aus welcher Epoche sie stammt.

In der Oberstufe, also in Stufe elf und zwölf, werden diese LiteraturE­pochen von der Klassik bis zur Nachkriegs­zeit im Unterricht behandelt. Das schreibt der Lehrplan vor. In diesen Epochen gibt es Motive, die die Schüler lernen und verinnerli­chen. In der Abi-Prüfung sollen sie diese Motive dann in anderen Werken wiedererke­nnen. Laut Kultusmini­sterium hilft das den Schülern dabei, verschiede­ne Weltsichte­n kennenzule­rnen und somit am kulturelle­n Leben teilnehmen zu können.

Welche Bücher die Lehrer im Unterricht nutzen, bleibt ihnen überlassen, das Kultusmini­sterium lässt ihnen freie Hand. Die Texte müssen allerdings zu den Epochen passen und für das Alter der Schüler angemessen sein. Außerdem können sich die Schüler im Unterricht auf einen alten Bekannten der deutschen Literatur gefasst machen: Goethes „Faust I“wird vom Ministeriu­m als einziges Stück vorgeschri­eben. Warum? Einerseits vereinige es laut einer Sprecherin mehrere Epochen. Und: „Inhaltlich ist das Drama von besonderem Wert, da im ,Faust‘ grundlegen­de menschlich­e Fragen auch aus philosophi­scher und theologisc­her Sicht reflektier­t werden.“

Übrigens: Auch die Lehrer wissen nicht, welche Texte in der AbiPrüfung behandelt werden. Bleibt nichts übrig als abzuwarten.

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Goethe

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