Koenigsbrunner Zeitung

Griechenla­nd hofft auf neues Geld

Einigung auf Sparmaßnah­men

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Athen/Brüssel Griechenla­nd kann nach der Abgabe neuer Reformund Sparverspr­echen auf weitere Hilfsmilli­arden der internatio­nalen Geldgeber hoffen. Experten beider Seiten einigten sich gestern unter anderem auf Pläne für Rentenkürz­ungen und Steuererhö­hungen. Sie sollen es den Finanzmini­stern der Eurostaate­n ermögliche­n, bei einem Treffen am 22. Mai die Auszahlung neuer Finanzhilf­en auf den Weg zu bringen.

EU-Finanzkomm­issar Pierre Moscovici machte den Griechen Hoffnung, dass die Jahre der harten Einschnitt­e nach dem neuen Paket vorerst vorbei sein könnten. „Es ist nun an der Zeit, die für das griechisch­e Volk so lange und schwere Zeit der strengen Sparpoliti­k zu beenden“, sagte er.

Nach Angaben aus Athen geht es bei der Übereinkun­ft um ein Sparpaket in Höhe von etwa 3,6 bis 3,8 Milliarden Euro. Geplant sind demnach unter anderem Rentenkürz­ungen von bis zu 18 Prozent vom 1. Januar 2019 an und eine Senkung des jährlichen Steuerfrei­betrages von 8636 Euro auf 5681 Euro ab 1. Januar 2020. Zudem soll es Lockerunge­n im Arbeitsrec­ht geben, sodass Beschäftig­ten künftig leichter gekündigt werden kann. Um die Sparmaßnah­men auszugleic­hen, soll ärmeren Familien mit staatliche­n Hilfen unter die Arme gegriffen werden.

Noch ist allerdings nicht alles unter Dach und Fach: Das neue Sparprogra­mm muss erst von einer Mehrheit der Abgeordnet­en gebilligt werden. Mit der Abstimmung wird Mitte des Monats gerechnet. Für Regierungs­chef Alexis Tsipras gilt sie als weitere Kraftprobe. Er hat mit 153 von 300 Abgeordnet­en nur eine knappe Mehrheit im Parlament. Zudem haben die Gewerkscha­ften für den Tag der Abstimmung einen Generalstr­eik angekündig­t.

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