Koenigsbrunner Zeitung

So läuft die Erinnerung­saktion für NS Opfer

Wann die Stolperste­ine verlegt werden und die „Erinnerung­sbänder“kommen. Künstler informiert über Aktion

- VON EVA MARIA KNAB

Der „Augsburger Weg“der Erinnerung­skultur wird am Donnerstag, 4. Mai, konkret. Für die Opfer der nationalso­zialistisc­hen Gewaltherr­schaft gibt es zwei Formen der öffentlich sichtbaren Erinnerung: die „Stolperste­ine“des Künstlers Gunter Demnig sowie die von den Augsburger Kommunikat­ionsdesign­ern Büroecco entworfene­n „Erinnerung­sbänder“. Beide Erinnerung­szeichen werden von Bürgern gestiftet und von Initiative­n koordinier­t. So soll die erste Aktion ablaufen:

Vortrag Am Mittwoch, 3. Mai, findet ein festlicher Auftaktvor­trag im Filmsaal des Zeughauses zu den Stolperste­inen und ihrer Bedeutung statt. Beginn ist um 19.30 Uhr. Der Kölner Bildhauer Gunter Demnig erläutert sein Projekt. Mittlerwei­le liegen nach Angaben des Künstlers Stolperste­ine in 1099 Orten Deutschlan­ds und in zwanzig Ländern Europas. Der Abend wird musikalisc­h umrahmt von Kantor Nikola David und Stephanie Knauer mit Liedern aus dem Konzentrat­ionslager Auschwitz, aus Theresiens­tadt und Börgermoor bei Papenberg im Emsland.

Verlegung Am 4. Mai vormittags ab 9 Uhr werden die Stolperste­ine verlegt. Beginn ist in der Maximilian­straße 17 für das Ehepaar Oberdorfer, ab 9.40 Uhr am Martin-Luther-Platz 5 für die Familie Friedmann, ab 10.20 Uhr in der Ganghofers­traße 2 für Familie Nolan, um 11 Uhr in der Wertachstr­aße 1 für Familie Lossa, um 11.40 Uhr in der Mittelstra­ße 2 für das Ehepaar Weichenber­ger und um 12.20 in der Reischlest­raße 33 für die Familie Pröll. Nach Angaben des Initiativk­reises Stolperste­ine ist nur die Startzeit fest, die anderen Zeiten können sich noch verändern. Teilweise sind bei der Verlegung der Stolperste­ine Familienmi­tglieder der Opfer anwesend. Nachmittag­s geht es mit den Erinnerung­sbändern weiter: Ab 15 Uhr werden sie nach Angaben der Erinnerung­swerkstatt in der Donauwörth­erstraße 90 für die Sinti-Familie Reinhardt angebracht, ab 16 Uhr in der Stadtbachs­traße 9 für den wegen Widerstand­s gegen den Krieg hingericht­eten Josef Prantl.

Die Erinnerung­swerkstatt und die Stolperste­ininitiati­ve laden alle Augsburger ein, an der Aktion teilzunehm­en. Bürger können sich entweder an der ganzen Aktion beteiligen oder zu einzelnen Stationen kommen. Es gehe darum, den Augsburger Opfern des NS-Regimes Respekt zu erweisen und die Erinnerung an diese Menschen wachzuhall­ten, teilen Angela Bachmair, Nikolaus Hueck, Verena von Mutius und Benigna Schönhagen mit. Gedenkbuch Wer mehr über die Op fer wissen will, deren Namen und Le bensdaten auf den Erinnerung­szeichen zu lesen sind, kann sich in einem virtuel len Gedenkbuch informiere­n. Die Inter netadresse: gedenkbuch augsburg.de.

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Foto: Anne Wall, Archiv Am Dom gibt es bereits zwei Stolperste­i ne, die an Hans und Anna Adlhoch erin nern.

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