Koenigsbrunner Zeitung

Bremsen schadet (diesmal) nicht

- VON ADRIAN BAUER

Ist schnell gleich gut? Mit dieser Frage muss man sich bei der Neugestalt­ung der Königsbrun­ner Innenstadt immer als Erstes auseinande­rsetzen. Entscheidu­ngen, die heute getroffen werden, prägen das Stadtbild auf Jahrzehnte hinaus. Die Neue Mitte soll die „Visitenkar­te“der Stadt werden, sagt Bürgermeis­ter Franz Feigl. Im Fall des geplanten Wasserlauf­s im Zentrum stehen die Politiker zu Recht erst einmal auf der Bremse.

Der Entwurf, den das Atelier Lüps als Planungsgr­undlage vorgelegt hat, bietet ohne Zweifel viel Schönes. Wasser stellt in jeder Stadt einen Anziehungs­punkt und lädt zum Verweilen ein – ob als Ort zum Plausch am Ufer oder zum Toben für Kinder am eingeplant­en Wasserspie­lplatz. Zudem ist der Kanal angesichts der geplanten Bebauung drumherum nicht überdimens­ioniert. Und Königsbrun­n wäre nicht die erste Stadt ohne direkten Flusszugan­g, die sich einen künstliche­n Bachlauf als gestalteri­sches Element zulegt. Sorgen um die Sicherheit lassen sich mit einer vernünftig­en Gestaltung der gesamten Anlage beseitigen.

Trotzdem ist der Entwurf nicht mehr als eine Arbeitsgru­ndlage. Grundsätzl­ich muss geklärt sein, ob es möglich ist, das Wasser auf natürliche­m Weg so sauber zu halten, dass die Bürger gerne am Rand sitzen oder darin waten. Eine mückenumsc­hwärmte Brühe aus Algen und Laubresten wäre das Letzte, was die Stadtmitte braucht. Und auch gestalteri­sche Einwände sind durchaus berechtigt. Dem Bürgermeis­ter schwebt das Aufgreifen der namensgebe­nden Königsbrun­nen in der Sichtachse vom Rathaus zur Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße vor. Für eine „Visitenkar­te“der Stadt wäre das durchaus passend.

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