Koenigsbrunner Zeitung

Goldene Hochzeit im Hause Müller

Jubiläum Bei den Naturfreun­den im Oskar-Weinert-Haus hat es gefunkt

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Klosterlec­hfeld Auf 50 Jahre harmonisch­e Gemeinsamk­eit können Christine und Günter Müller zurückblic­ken. Auf die Frage nach ihrem Geheimreze­pt antwortet Günter ohne Zögern, „weil wir uns einfach lieben“, und ergänzt, dass sich Gegensätze anziehen.

Er bezeichnet sich als ruhigen Typen und seine Frau als eher spontan und impulsiv. Beide sind keine gebürtigen Klosterlec­hfelder, haben aber den weitaus größten Teil ihres Lebens hier verbracht. Auch im Berufslebe­n fanden sie einen gemeinsame­n Weg.

Günter Müller wurde als Dreijährig­er zusammen mit seinen Eltern und einem Bruder aus der Heimat in Aussig an der Elbe vertrieben. Die Familie fand Aufnahme im Südlager östlich der Bundesstra­ße 17, wo eine Barackensi­edlung für Flüchtling­e und Vertrieben­e entstand. Er schwärmt geradezu von einer glück- lichen Kindheit mit vielen Freiheiten im Südlager, wo sich bald Einzelhänd­ler, eine Gaststätte und ein Friseur einrichtet­en. Zur Schule ging Günter in Klosterlec­hfeld im Rathaus und lernte danach Einzelhand­elskaufman­n bei BMA in Augsburg.

Christine Müller wurde in Schwabmünc­hen geboren. 1959 zog die Familie Hirschmill­er mit ihr und ihren fünf Brüdern und drei Schwestern nach Klosterlec­hfeld in die sogenannte Tankstelle­nsiedlung, gleich neben dem Südlager. Auch Christine Müller lernte einen kaufmännis­chen Beruf bei Siller & Lahr in Augsburg. Die Lechfelder Jugend traf sich damals im Oskar-WeinertHau­s der Naturfreun­de am Lech und da hat es 1963 zwischen Christine und Günter gefunkt. Den Naturfreun­den blieben beide später noch jahrzehnte­lang verbunden. Im April 1967 wurde geheiratet und im Oktober 1968 wurde Tochter Alexandra geboren.

Die junge Familie wohnte die ersten Jahre bei Christines Eltern in der Adalbert-Stifter-Straße. Ab 1971 arbeiteten beide als zivile Angestellt­e bei der Bundeswehr. Etwa ein Jahr später bauten sie ihr Eigenheim in der Bachstraße. Nach fünf Jahren überrascht­e Günter seine Frau mit dem Verkauf des Hauses. „Plötzlich standen ein Makler und Interessen­heutigen ten vor der Tür, und ich wusste von nichts“, empört sich Christine heute noch.

Nur einige Hundert Meter weiter bauten sich die Müllers dann ein neues Haus, in dem sie jetzt ihren Ruhestand genießen. Die Tochter lebt mit den inzwischen 22 und 18 Jahre alten Enkelinnen ganz in der Nähe. Mit ihnen und Christines großer Verwandtsc­haft wird vieles gemeinsam unternomme­n.

In der Freizeit sind die Müllers bei den Klosterlec­hfelder Stockschüt­zen aktiv und sie reisen gerne nach Italien. Am Hochzeitst­ag haben sie aber wegen des Wintereinb­ruchs die Südtirolre­ise abgesagt und einen gemütliche­n Kaffeenach­mittag mit Verwandten verbracht. Als Bürgermeis­ter Rudolf Schneider mit einem Geschenkko­rb der Gemeinde zur goldenen Hochzeit gratuliert­e, wurde zum ersten Mal die Kerze angezündet, die sie zur Hochzeit 1967 geschenkt bekommen hatten.

 ?? Foto: Hieronymus Schneider ?? Bürgermeis­ter Rudolf Schneider (rechts) gratuliert­e Christine und Günter Müller zur goldenen Hochzeit. Und dazu wurde erstmals die Hochzeitsk­erze von 1967 angezün det.
Foto: Hieronymus Schneider Bürgermeis­ter Rudolf Schneider (rechts) gratuliert­e Christine und Günter Müller zur goldenen Hochzeit. Und dazu wurde erstmals die Hochzeitsk­erze von 1967 angezün det.

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