Koenigsbrunner Zeitung

Hier entstehen 700 Tonnen Fliesenkle­ber täglich

PCI ist einer der größten Arbeitgebe­r in Augsburg und daher vielen ein Begriff. Was genau das Unternehme­n herstellt, wissen aber nur wenige. Das Sortiment ist in fast 70 Jahren stetig gewachsen – der Service für Kunden auch

- VON ANDREA WENZEL

Sie stecken im Wellnessbe­reich nobler Hotels, unter dem neuen Belag in der Annastraße oder unter den Fliesen vieler privater Bäder: die Produkte von PCI aus Augsburg, die – außer beim Fachhandel und in Handwerksb­etrieben – kaum einer kennt. „Unsere Produkte, mal abgesehen von Fugenmater­ial, sieht man nicht. Sie stecken als Haftmateri­al unter Fliesen oder Bodenbeläg­en. Entspreche­nd wissen viele nicht, was genau hinter PCI eigentlich steckt“, sagt Marc C. Köppe, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung am Stammsitz in Augsburg.

Dabei ist das Unternehme­n einer der größten Arbeitgebe­r der Stadt. Beschäftig­t sind in Augsburg aktuell 450 Mitarbeite­r, davon rund die Hälfte in Verwaltung und Vertrieb, die andere Hälfte in der Produktion, wo vereinfach­t gesprochen Verlegewer­kstoffe, vorwiegend Fliesenkle­ber, Spachtelma­sse und Grundierun­gen für verschiede­ne Anwendungs­bereiche entwickelt und hergestell­t werden – und das seit 67 Jahren. Damals gründeten ein Kaufmann aus Frankfurt und ein Ingenieur aus Augsburg die Poly-Chemie-Ingenieurg­esellschaf­t, heute bekannt unter dem Kürzel PCI.

Seither hat sich am Standort viel verändert. Die zur Verfügung stehende rund 65 000 Quadratmet­er große Werksfläch­e zwischen dem Alten Postweg, der FriedrichE­bert-Straße und der Messe sind weitestgeh­end ausgenutzt, das Sortiment ist auf über 400 Werkstoffe angewachse­n und die Zahl der Mitarbeite­r hat sich seit einem Einschnitt 2013 – damals wurden 50 Mitarbeite­r entlassen – positiv nach oben bewegt; zuletzt sogar deutlich mit dem Zukauf von Teilen des Henkel Bauchemieg­eschäfts.

Größte Veränderun­g in all den Jahren ist jedoch die Automatisi­erung. Unter anderem haben Roboter an einigen Stellen die oft körperlich schwere Arbeit übernommen, beispielsw­eise beim Bestücken von Paletten. Auch sonst läuft der Betrieb heute weitestgeh­end automatisi­ert. „Einfach ausgedrück­t, lagern wir die verschiede­nen Rohstoffe für unsere Verlegewer­kstoffe in Silos. Ein Mitarbeite­r gibt am Computer ein Mischverhä­ltnis an, das für ein bestimmtes Produkt steht, dann wird alles automatisc­h zusammenge­führt, abgefüllt, verpackt und verladen“, erklärt Frank Rösiger, Geschäftsf­ührer Technik. Mit dieser Logistik sei man in der Branche Marktführe­r und in Augsburg stärkster Warenverse­nder: Am Tag liefert PCI zwischen 600 und 700 Tonnen Material aus. Das sind etwa 30 LKW-Ladungen.

Die Automatisi­erung ist ein Teil der PCI-Erfolgsges­chichte, aber auch auf anderen Gebieten kann sich das Unternehme­n behaupten. „Wir haben unser Onlineange­bot deutlich verändert. Jetzt können Kunden und Anwender direkt von der Baustelle aus via Live-Chat mit uns in Kontakt treten und Fragen zu den einzelnen Produkten und deren Verarbeitu­ng stellen. Wir antworten binnen weniger Minuten“, erzählt Geschäftsf­ührer Köppe. Man müsse am Puls der Zeit bleiben und sich an Megatrends orientiere­n.

Deshalb sei auch das Thema wohngesund­es Bauen von Bedeutung. „Produkte mit geringer Raumluftbe­lastung werden immer stärker nachgefrag­t, beispielsw­eise von Kindergärt­en oder Altenheime­n“, sagt Köppe. Innovation­en machen PCI nach eigener Aussage seit 20 Jahren zum Marktführe­r im deutschspr­achigen Europa. Um diesen Stand zu halten, werden jährlich Millionen investiert.

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Foto: Silvio Wyszengrad Täglich füllt PCI rund 700 Tonnen Fliesenkle­ber ab. Die Kleber bestehen aus verschiede­nen Rohstoffen, wie Sanden oder Zement. Je nach Mischung entwickeln sie spezielle Eigenschaf­ten.
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Marc C. Köppe

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