Koenigsbrunner Zeitung

Anzeigen lahmgelegt

- VON EVA MARIA KNAB UND DANIELA FISCHER

Cyber-Attacke trifft auch Augsburg

Der Hackerangr­iff auf mehrere internatio­nale Unternehme­n am Freitag hatte Folgen für die Deutsche Bahn. Davon war am Wochenende auch der Augsburger Hauptbahnh­of betroffen. Über viele Stunden hinweg fielen die elektronis­chen Anzeigen aus.

Die Störung trat nach Angaben von Fahrgästen ab Freitagabe­nd auf und dauerte auch am Samstag an. Reisende wurden in den Hallen und an den Bahnsteige­n darüber informiert, dass sie sich auf den Fahrplänen am Aushang kundig machen sollten. Viele Fahrgäste erkundigte­n sich an den Bahnsteige­n beim Informatio­nspersonal. Ein Chaos habe es nicht gegeben, hieß es. Die Fahrkarten­automaten hätten funktionie­rt und auch der Zugverkehr sei normal gelaufen.

Die Probleme am Hauptbahnh­of sprachen sich schnell in den sozialen Netzwerken herum. In der zentralen Pressestel­le der Deutschen Bahn in Berlin sagte ein Sprecher am Sonntag, es habe Ausfälle im gesamten Bundesgebi­et gegeben. Er könne keine Angaben zu einzelnen Bahnhöfen machen. Die Techniker müssten die Software an jedem einzelnen Rechner, der die Anzeigetaf­eln steuert, reparieren. „Es gibt keinen zentralen Server, der die Tafeln steuert“, so der Sprecher. Am Sonntag lief am Augsburger Hauptbahnh­of alles wieder normal.

Von den massiven Cyber-Attacken mit Erpressung­strojanern waren schätzungs­weise 75 000 Computer von Unternehme­n und Behörden in fast 100 Ländern betroffen. Das Bundeskrim­inalamt BKA hat die Ermittlung­en übernommen. Das teilte das Bundesinne­nministeri­um am Samstag mit. Dort hieß es, wer regelmäßig­e Software-Updates durchgefüh­rt habe, hatte eine gute Wahrschein­lichkeit, dem Angriff zu entgehen. Die Attacke wurde in der Nacht zum Samstag gestoppt, weil ein IT-Sicherheit­sforscher im Software-Code auf eine Art „Notbremse“gestoßen war.

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