Koenigsbrunner Zeitung

Keine Chance für Populisten

- VON EVA MARIA KNAB

Ü ber Städtepart­nerschafte­n wird gern gelächelt. Da treffen sich immer die selben Leute, um sich gegenseiti­g im Urlaub zu besuchen und zu feiern. Das war’s dann. Diese Einschätzu­ng bekommt man öfter zu hören. Und ja, es gibt solche Verbindung­en, bei denen nur ein kleiner Kreis von Unermüdlic­hen unterwegs ist.

Auf die Städtepart­nerschaft von Augsburg und Bourges trifft das nicht zu. Der Austausch von Schwaben in Richtung Zentralfra­nkreich und zurück ist vielfältig und lebendig. Ganz wichtig: Insbesonde­re junge Leute wie Schüler, Lehrlinge oder auch Studenten profitiere­n von entspreche­nden Programmen. Betreuer sagen, dass gerade auch Städtepart­nerschafte­n eine wichtige Basis sind, um stabile und langlebige Kontakte zu knüpfen.

Ganz sicher trägt der rege Austausch dazu bei, dass sich Menschen diesseits und jenseits der Grenze besser kennenlern­en. Sie sammeln Erfahrunge­n, welche Vorteile ein Europa der offenen Grenzen für ihr eigenes Leben hat, auch wenn Politik und Institutio­nen auf europäisch­er Ebene immer mal wieder für Verdruss sorgen. Vielleicht sorgen die Begegnunge­n auch dafür, dass Bürger, die mitmachen, weniger auf Parolen von Populisten hereinfall­en, die eine neue Abschottun­g der Nationalst­aaten erreichen wollen.

Jedenfalls fällt auf, dass bei der französisc­hen Präsidents­chaftswahl das Ergebnis für Macron in Bourges wesentlich besser ausgefalle­n ist als auf nationaler Ebene. Macron, der überzeugte Europäer, gewann in allen 58 Wahllokale­n der Stadt. In sieben Wahllokale­n erreichte er mehr als 80 Prozent. Die Rechtspopu­listen um Marine Le Pen hatten in Bourges keine Chance.

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