Wann sich ein Drucker lohnt
Oftmals verschenkt man mit einem eigenen Gerät Geld
Berlin/Freiburg Schon praktisch, so ein eigener Drucker im Heimbüro. Schnell eingeschaltet und schon können Texte oder Fotos bequem zu Hause ausgedruckt werden. Doch häufig verstaubt das Gerät nur im Büroregal – vielleicht wird einmal im Jahr die Steuererklärung ausgedruckt. Gerade wer wenig druckt, verschenkt deshalb mit einem eigenen Drucker häufig Geld – vom Ressourcenverbrauch durch die Herstellung des Geräts einmal abgesehen. Doch ab wann lohnt sich ein eigener Drucker?
Beim Freiburger Öko-Institut gibt es auf diese Frage eine klare Antwort: „Wenn ich weniger als 200 Seiten im Jahr drucke, ist es wirtschaftlicher, in den Copyshop zu gehen“, sagt Jens Gröger. Er forscht zu nachhaltigem Konsum und stellt eine einfache Rechnung auf. Da sind zum einen die Basiskosten, also der Kaufpreis des Druckers und die Stromkosten. Da Drucker in der Regel rund vier Jahre halten, teilt man diese Summe durch vier. Hinzu kommen verbrauchsabhängige jährliche Kosten für Papier und Tinte oder Toner. Die beiden Summen addiert man und teilt sie durch die Anzahl der Ausdrucke pro Jahr. Heraus kommt ein grober Preis pro Ausdruck.
Bei angenommenen Kosten von 40 Euro pro Jahr für einen Drucker und Material und angenommenen 100 Ausdrucken kommt man zum Beispiel auf einen Preis von rund 40 Cent pro Seite. Bei 300 Ausdrucken pro Jahr wären es nur noch 13,3 Cent. Wer also bloß einmal jährlich seine Steuererklärung mit 30 Seiten ausdruckt, zahlt pro Blatt ziemlich viel Geld. Bis die Kosten bei rund fünf bis zehn Cent pro Seite wie im Copyshop liegen, müssen im eigenen Drucker also mehrere hundert Seiten pro Jahr bedruckt werden.
Gröger empfiehlt deswegen – wenn möglich – den Gang in den Copyshop. Doch den Luxus eines Copyshops in der direkten Nähe hat nicht jeder. Und wenn man erst mit dem eigenen Auto hinfahren muss, ist der Kostenvorteil schnell aufgebraucht. Till Simon Nagel, dpa