Koenigsbrunner Zeitung

Lasst uns ans Glück denken

- VON PITT SCHURIAN pit@augsburger allgemeine.de

Welch Glück, dass wir vom Glück träumen können. Denn bevor der Mensch über höhere Daseinszus­tände sinnieren kann, muss erst einmal das Grundlegen­de gesichert sein. Solange Leib und Leben Gefahr droht, die Ernährung und das Dach über dem Kopf keine Selbstvers­tändlichke­it sind, kommt keiner ins Philosophi­eren. Nur wer um seine sichere Existenz nicht bangen muss, kann an die schönere Ausgestalt­ung seines Lebens denken. Insofern brachte es Schopenhau­er auf den Punkt, als er sagte, Glück sei die Abwesenhei­t von Unglück. Was dann an Erwartung ans Leben folgt, hängt vom einzelnen Menschen ab: Erfolg, Ansehen, Macht, Geld ... Jedem fallen zunächst andere Dinge ein. Oft beschreibe­n sie nur das Mittel, welches zum Glück führen kann. Geld alleine zum Beispiel macht bekanntlic­h noch nicht glücklich. Es kann sogar eine Belastung sein. Jedoch kann es einem Freiheit geben, seinen eigene Weg zu suchen und am Ende Erfüllung zu finden – wenn es nicht alleine beim materielle­n Nutzen bleibt. Es geht jenen Menschen meist auch materiell gut, die sich als glücklich bezeichnen. Doch als Kern ihres Glücks bezeichnen sie Zustände, die ohne großer Umwege erreichbar erscheinen: die Nähe zu Menschen, innerer Frieden, Zufriedenh­eit mit sich selbst und Einklang mit der Umwelt. Dieser Zustand lässt sich beispielsw­eise in der Familie finden, beim Sport oder in der Kunst. Andere erleben ihre Erfüllung durch ein Werk im Dienst der Allgemeinh­eit oder im Engagement für eine andere gute Sache. Glück ist in der stillen Meditation ebenso erfahrbar wie in einem aktiven Leben, dem man selbst eine Aufgabe gibt. Unsere sieben „Glücksbrin­ger“aus dem Augsburger Land sind gute Beispiele dafür.

Newspapers in German

Newspapers from Germany