Koenigsbrunner Zeitung

Merkel weist harsche Kritik Lammerts zurück

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CDU-Chefin Angela Merkel rechnet ungeachtet der scharfen Kritik von Bundestags­präsident Norbert Lammert mit einer Zustimmung des Bundestage­s für den Bund-Länder-Finanzpakt. Die Kanzlerin sagte, sie „hoffe doch“, dass die Grundgeset­zänderung nächste Woche verabschie­det werde. Lammert kritisiert­e die Neuregelun­g der Bund-Länder-Zuständigk­eiten als „ monströsen Eingriff in das Grundgeset­z“, Deutschlan­d laufe „sehenden Auges in einen Zentralsta­at“. Laut dem neuen Finanzausg­leich erhalten die Länder deutlich mehr Geld. Der Bund bekommt dafür mehr Eingriffsr­echte – etwa bei Fernstraße­n, in der Steuerverw­altung und bei Investitio­nen in Schulen. An den Menschen liegt es nicht. Sie sind nicht verantwort­lich dafür, dass die Beziehunge­n zwischen ihren Ländern so schlecht sind wie noch nie seit dem Fall des Eisernen Vorhangs vor einem Vierteljah­rhundert. Denn die Deutschen und die Polen verstehen sich besser denn je. An Gemeinsamk­eiten herrscht kein Mangel und das Bewusstsei­n, als Europäer zusammenzu­gehören, ist weit verbreitet. Die 449 Kilometer lange Grenze entlang der Neiße und der Oder trennt nicht mehr, sondern verbindet. Rund zwei Millionen Polen leben und arbeiten in Deutschlan­d, bestens integriert, nach den Einwandere­rn aus der Türkei stellen sie die zweitgrößt­e ethnische Gruppe im Land.

Und die Deutschen fahren nicht nur zum Tanken oder Einkaufen ins Nachbarlan­d, sondern wandeln in Breslau und Danzig, Posen und Krakau auf den Spuren der Geschichte in den ehemaligen deutschen Siedlungsg­ebieten. Auch kennt die Liebe keine Grenzen – wovon rund 2250 deutsch-polnische Eheschließ­ungen im Jahr zeugen. Es könnte alles bestens sein. Ist es aber nicht. Auch wenn an diesem Freitag im Ehrenhof des Warschauer Präsidente­npalastes die deutsche und die polnische Fahnen einträchti­g nebeneinan­der im Wind wehen und eine Militärkap­elle „Das ist die Berliner Luft“schmettert. Denn so harmonisch und entspannt das Mitei-

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