Eine Rechnung mit vielen Unbekannten
Sind 2,5 Millionen Honorar für externe Controller ein gut angelegtes Geld? Die Antwort wird’s geben, wenn die Zahlenkontrolleure einen Großteil ihrer Arbeit erledigt haben und letztlich die Schlussbilanz für die Theatersanierung vorliegt. Zum jetzigen Zeitpunkt ist irritierend, dass diese zusätzlichen Kosten auf die Stadt überhaupt zukommen. Bei einem Jahrhundertprojekt, wie es die Theatersanierung nun mal ist, hätte man durchaus erwarten dürfen, dass über die Frage externer Controller frühzeitig beraten und entschieden wird.
Nachdenklich mag zudem stimmen, dass von dem anfangs mit 22 Millionen Euro vorgegebenen Kostenpuffer jetzt gerade mal noch zwei Millionen Euro übrig bleiben. Diese Reserve lässt also kaum mehr Raum zur Finanzierung unliebsamer Überraschungen. Gesetzt den Fall, die bauliche Sanierung wird teurer, ist wohl davon auszugehen, dass diese Kosten von Stadt und Freistaat Bayern übernommen werden müssen. Abstriche der jetzigen Planung wird es kaum geben. Eine Verteuerung wird deshalb etwas leichter abzufedern sein, da der Freistaat signalisiert hat, sich an etwaigen Mehrkosten zu beteiligen. Diese Aussage ist allerdings kein Freifahrtschein, um noch die eine oder andere Leistung draufzusatteln. Die Theatersanierung ist bereits jetzt ein Kraftakt für die Stadt, der sie wegen der Finanzierung bis ins Jahr 2039 hart trifft.
Kostentransparenz ist ein Schlagwort, das sich die Stadtregierung deshalb auf die Fahnen geschrieben hat. Wenn im Frühjahr 2020 die nächste Kommunalwahl ansteht, ist die Sanierung des Theaters mittendrin. Dennoch dürfte zu diesem Zeitpunkt bereits etwas mehr Klarheit herrschen, wie es generell um die Finanzen steht. Dies wird ein Punkt sein, an dem die politische Glaubwürdigkeit der Regierenden ablesbar ist.