Koenigsbrunner Zeitung

„Nichts Neues mehr zu sagen“

- VON REINHOLD RADLOFF

Schwabmünc­hens Leistungsk­urve zeigt nach oben. Warum Holger Hübenthal das Herrenteam verlässt

Schwabmünc­hen Es läuft gut bei den Handballer­n des TSV Schwabmünc­hen. Es gibt nicht nur in fast allen Altersklas­sen eine oder zwei Mannschaft­en, sondern sie spielen auch recht erfolgreic­h und lassen für die Zukunft hoffen. Damit das so bleibt, wurde jetzt auch noch ein Trainer zusätzlich engagiert, auf den die Abteilung schon lange ein Auge geworfen hatte.

In Vereinen oder Abteilunge­n gibt es immer ein Auf und Ab. Die Handballer des TSV Schwabmünc­hen befinden sich gerade auf dem aufsteigen­den Ast: Die Mitgliedsz­ahlen steigen, und die Leistungsk­urve zeigt nach oben. Hoger Hübenthal meint dazu: „Das liegt einerseits an unserem sehr engagierte­n Trainer- und Betreuerst­ab, der inzwischen auf rund 30 Personen angestiege­n ist, anderersei­ts an unserem Abteilungs­leiter Lars Lammich, der hervorrage­nde Arbeit abliefert und die Abteilung nach vorne puscht. Ohne ihn wären wir nicht da, wo wir heute stehen.“

Hübenthal weiß, wovon er spricht, denn auch er ist seit vielen Jahren, ja seit Jahrzehnte­n, eines der großen Zugpferde der Abteilung.

Er bedauert, dass durch einen kleine Durchhänge­r seit ein paar Jahren in Schwabmünc­hen keine männliche A-Jugend mehr besteht, weiß aber auch, dass es in der Saison 2018/2019 wieder eine solche geben wird.

Jetzt schon Grund zur Freude geben ihm die anderen Nachwuchsm­annschafte­n, von denen derzeit drei Teams (weibliche A-Jugend, männliche und weibliche C-Jugend) in der Qualifikat­ion zur Landesliga stehen und auch recht aussichtsr­eich sind.

Hübenthal war ja bisher unter anderem der Trainer der Herren, die heuer mal wieder mit Platz zwei den Aufstieg verpassten: „Jedes Jahr gibt es wieder eine Mannschaft, die stärker ist als wir. Das ist schade.“

In der kommenden Saison ist seiner Meinung nach nicht damit zu rechnen, dass die Landesliga wieder in Angriff genommen wird. „Die Mannschaft macht derzeit einen kleinen Umbruch durch und muss sich mit den neuen Kräften erst wieder konsolidie­ren“, so Hübenthal, der für sich die Zeit gekommen sah, die Erste nicht mehr zu trainieren. „Irgendwann hat man sich nichts Neues mehr zu sagen“, meint er und freut sich, dass für ihn ein hervorrage­nden Nachfolger gefunden wurde, der schon seit Jahren ein Wunschkand­idat ist: Marcus Wuttke. Er hat als Spieler (zum Beispiel Oberliga bei der HG Rosdorf-Grone) und als Trainer (TSV Friedberg) höherklass­ige Erfahrung, ist sogar BHV-Stützpunkt­trainer. Er ist Physiother­apeut und wohnt in Königsbrun­n.

Ursprüngli­ch sollte Wuttke nur die C-Jugend trainieren, übernahm aber dann nach dem Rücktritt Hübenthals auch die erste Mannschaft. „Er ist für uns ein Glücksgrif­f. Nicht weil er ein hervorrage­nder und engagierte­r Trainer ist, sondern weil er sich auch im Verein einbringen will“, so Hübenthal, der sich neben seiner Trainertät­igkeit bei der weiblichen B-Jugend einer neuen Aufgabe stellt. „Frauenteam­s zu trainieren macht mir Spaß, weil sie so schnell zu begeistern sind“, erzählt er und freut sich auf seine Arbeit mit der ersten Mannschaft, die ja in der Rückrunde mit 16:2 Punkten überrasche­nd das beste Team der Bezirksobe­rliga war. „Wir haben alles bis auf den späteren Aufsteiger, den TSV Aichach, geschlagen“, betont er. Sein Team – die Spielerinn­en kennt er so gut wie alle aus der Jugend – könne in der kommenden Saison noch stärker werden, da es mehrere Neuzugänge, unter anderem aus Mering, gebe. „Den Mädels ist viel zuzutrauen“, sagt er, spricht aber nicht von Aufstieg, betont aber, dass die Stärke der Mannschaft in der tollen Teamleistu­ng liegt.

Was macht die Handballab­teilung des TSV Schwabmünc­hen derzeit noch so stark? Das sind sicherlich die Sportpirat­en, gegründet und betreut von Lars Lammich. Dort wird mit Leidenscha­ft aufgebaut, was später einmal gut werden soll. Neu seit ein paar Monaten ist die Kooperatio­n mit dem TSV Graben, wo Anika Daschner etwa 15 Kinder betreut und viel Begeisteru­ng erzeugt.

„Ohne den Nachwuchs aus unseren Nachbargem­einden könnten wir nicht so erfolgreic­h sein“, erklärt Hübenthal, der für die Schwabmünc­hner Handballab­teilung eine richtig erfolgreic­he Zukunft voraussieh­t.

 ?? Foto: Christian Kruppe ?? Nach einigen Jahren als Trainer der ersten Herrenmann­schaft macht Holger Hübenthal Platz an der Seitenline und übernimmt das Schwabmünc­hner Damenteam. Sein Nachfolger wird der Königsbrun­ner Marcus Wuttke.
Foto: Christian Kruppe Nach einigen Jahren als Trainer der ersten Herrenmann­schaft macht Holger Hübenthal Platz an der Seitenline und übernimmt das Schwabmünc­hner Damenteam. Sein Nachfolger wird der Königsbrun­ner Marcus Wuttke.

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