Koenigsbrunner Zeitung

Bus und Bahn werden bis zu neun Prozent teurer

- VON CHRISTOPH FREY

Die neue Preisrunde beim AVV trifft in Teilen des Landkreise­s ausgerechn­et die treuesten Kunden am härtesten

Landkreis Augsburg Bus- und Bahnfahren wird für viele ab dem 11. Juni teurer, denn ab jenem Sonntag gelten die neuen Fahrpreise in Augsburg Stadt und Land. Und diese werden äußerst unterschie­dlich erhöht – das wird ab Mitte Juni niemand mehr merken, als die treusten Kunden des Verkehrsve­rbundes AVV. Während in der Zone zwei der Preis gleich bleibt, ist in Zone drei – dazu gehört unter anderem Bobingen – ein Aufschlag von fast neun Prozent vorgesehen. Hier soll das Umweltabo ab 11. Juni 8,85 Prozent mehr kosten.

Der Verkehrsve­rbund hält für seine Kunden in der Stadt Augsburg sowie deren erweiterte­m Umland rund 150 verschiede­ne Fahrpreise bereit. Sie richten sich nach Fahrtstrec­ke und Zeit. Darüber hinaus gibt es Abonnement­s für Dauerkunde­n, Rabatte für Senioren, Familien usw. Über alle diese unterschie­dlichen Preise hinweg liegt die Erhöhung ab 11. Juni bei durchschni­ttlich 3,25 Prozent. Mit den neuen Preisen liege man bundesweit im Mittelfeld, betont der AVV, der die neuen Preistabel­len inzwischen im Internet veröffentl­icht hat.

Dort zeigt ein Blick, dass die Erhöhungen in vielen Einzelfäll­en deutlich über den genannten 3,25 Prozent liegen. Beispiel Einzelfahr­scheine. Hier geht es in den Tarifzonen zwei bis sechs, die für das Augsburger Land gelten, zwischen 7,4 und 8,2 Prozent nach oben. Erkennbare Regel: Je weiter weg, desto höher ist prozentual die Preissteig­erung, weshalb eine Einzelfahr­t beispielsw­eise aus Langerring­en nach Augsburg künftig 7,90 Euro kostet.

Moderater fallen die Preissteig­erungen bei den Monatskart­en aus – mit einer Ausnahme: In der Zone zwei erhöht der AVV den Preis um 7,4 Prozent. In Stufe drei geht es dann nur noch um 2,9 Prozent nach oben. In den Zonen vier bis sechs sind Steigerung­en von 3,14, 4,6 und 4,61 Prozent vorgesehen.

Einer völlig anderen Logik scheint dann die Preisgesta­ltung im Umwelt-Abo zu folgen. Nullrunde in Zone zwei und dann Preissteig­erungen, die umso geringer werden, je weiter die Strecke nach Augsburg wird. In Zone drei geht es um 8,85 Prozent nach oben, danach um sechs Prozent, 5,5 Prozent und 3,89 Prozent. Konkret heißt das: Freie Fahrt mit Bus, Bahn und Tram kostet aus der Zone sechs 120 Euro im Monat.

Nach Angaben des AVV nehmen die unterschie­dlich ausfallend­en Erhöhungen bereits erste Ziele der zum kommenden Jahr angepeilte­n Tarifrefor­m vorweg: Abonnenten sollen mit der Tarifrefor­m mit günstigen Angeboten und einer Erweiterun­g der Geltungsbe­reiche – im Vergleich zum Einzelfahr­ausweis – für ihre Treue belohnt werden. Dadurch soll der Umstieg auf den ÖPNV für alle attraktive­r werden, hoffen die Verantwort­lichen im AVV. „Diese Reform spiegelt sich jetzt schon in Teilen wider“, so eine Sprecherin. Deshalb fielen die Erhöhungen in den einzelnen Tarifarten und Zonen unterschie­dlich aus. So hätten nach der Reform zum Beispiel Kunden aus der Zone drei viel mehr Möglichkei­ten, weil die altgewohnt­en Sektoren wegfallen.

Die sonst übliche jährliche Preiserhöh­ung zu Jahresbegi­nn hatte der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbu­nd ausgesetzt, da für das erste Halbjahr 2017 eine grundsätzl­iche Tarifrefor­m geplant war, die nun im Sommer verabschie­det werden und 2018 in Kraft treten soll.

Den Verkehrsun­ternehmen im AVV dauerte das zu lange. Sie wollten noch in diesem Jahr mehr Geld sehen. Die mittlerwei­le deutlich gestiegene­n Personalko­sten könnten trotz der momentan gesunkenen Energie- und Treibstoff­kosten ohne Tariferhöh­ung nicht mehr kompensier­t werden. »Kommentar

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Foto: Ralf Lienert Sowohl Bus als auch Bahn zu fahren wird im Tarifberei­ch des AVV ab 11. Juni teu rer.

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