Alles hängt vom Masterplan ab
Der Königsbrunner Stadtrat will sich ein Bild über die Betriebe machen. Was das mit der Therme zu tun hat
Königsbrunn Wohin geht es mit Königsbrunn, was ist das große Konzept für die nächsten Jahre? Um diese Frage drehen sich die meisten Diskussionen im Stadtrat, wenn es um die anstehenden Großprojekte geht. Und darum ging es auch in einem Antrag der SPD zum Wirtschaftsstandort, den der Stadtrat zuletzt behandelt hat. Von dem relativ speziellen Thema entwickelte sich eine Diskussion zur Zukunft der Innenstadt, inklusive der ehemaligen Königstherme.
Florian Kubsch hatte für die SPD einen Antrag vorgestellt, in dem neue Konzepte zur Stadtentwicklung gefordert wurden: Eine Analyse soll erstellt werden, die die aktuelle Situation der Wirtschaftsbetriebe in der Stadt erfasst. Neben der gewerblichen Struktur sollten auch Stärken und Schwächen des Standorts abgefragt und Informationen über anstehende Entwicklungen erfasst werden. Darauf aufbauend wünschen sich die Genossen eine Art Standortmarketing-Konzept. Da die Stadt nur wenige Flächen zu vergeben habe, sollten die Betriebe gezielt angesprochen werden, die man dort haben wolle, sagte Kubsch.
Bürgermeister Franz Feigl (CSU) stimmte dem ersten Punkt zu: Vor allem für den Einzelhandel sei solch eine Bestandsaufnahme mit Sicherheit hilfreich. Skeptischer zeigte sich Feigl beim Thema Marketing: Grundsätzlich sei das sicher ein richtiger Weg, momentan habe man aber schlicht noch nichts anzubieten. Ludwig Fröhlich (Freie Wähler) mahnte an, man brauche einen Masterplan fürs komplette Zentrum: „Wir müssen auch die Therme entwickeln, damit wir keine Stadt der Provisorien bleiben.“Der Bürgermeister erwiderte, man mache sich auf den Weg in Richtung eines solchen Planes. Bei der Therme laufen derzeit noch die grundsätzlichen Nachforschungen, die die Grundlage für künftige Entscheidungen bilden sollen: „Wir machen uns auf den Weg dorthin. Es wird sich noch in diesem Jahr einiges entscheiden im Aufsichtsrat“, sagte Feigl. Ideen für eine zukünftige Nutzung des Thermengeländes gibt es einige – vielen Stadträten schwebt an der Stelle ein ganz neues Stadtquartier, teilweise mit angeschlossener Stadthalle vor (wir berichteten).
Doris Lurz (Grüne) regte an, auch den Norden der Stadt verstärkt in ein künftiges Marketing einzubeziehen. So könnte man weiteren Brachen, wie dem künftigen Globus-Gelände vorbeugen. Alexander Leupolz (CSU) wendete ein, man soll erst den Masterplan für das Zentrum entwickeln und sich dann nächstes Jahr an die Analyse machen: „Wir können nicht alle Baustellen gleichzeitig abarbeiten.“
Florian Kubsch entgegnete, es gehe nicht darum, alles gleichzeitig abzuarbeiten. „Wir können aber alles gleichzeitig erfassen und den zweiten Schritt planen, während wir den ersten gehen“, sagte Kubsch. In der Vergangenheit sei es oft so gewesen, dass man eine Sache entschieden habe, dann aber eine Pause eingelegt und später neu Anlauf genommen habe. Diese Zeit könne man mit einem frühzeitigen Beschluss einsparen.
Die Analyse des Bestandes und die Erarbeitung eines entsprechenden Entwicklungskonzepts wurden schließlich beschlossen. Grundlage des Konzepts soll der Masterplan für die Entwicklung der gesamten Stadt sein.