Koenigsbrunner Zeitung

Nur ein nackter Kaiser auf der Bühne

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Märchen im Kellerthea­ter des Gymnasiums

Ursberg In einer Gemeinscha­ftsarbeit der Kurse im Fach „Theater und Film“der 11. und 12. Jahrgangss­tufe unter der Leitung von Lucia Mehr setzten sich 34 Schülerinn­en und Schüler des RingeisenG­ymnasiums der St. Josefskong­regation mit dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“nach Heiner Schnitzler auseinande­r.

Das erstmals von Hans Christian Andersen veröffentl­ichte Märchen erzählt von einem viel zu eitlen Kaiser (David Müller), der sein Volk lange Zeit ohne Lohn arbeiten lässt, nur um sich seine exklusiven Kleiderwün­sche von seiner Hofschneid­erin (Katharina Schaller) erfüllen zu lassen.

Diese erhält als Einzige einen echten Lohn, der jedoch sogleich von zwei Betrügern (Celine Pfaudler, Katharina Gleich) gestohlen wird. Als das Volk den Kaiser einfach stehen lässt, um dem Geld hinterherz­ujagen, ist dieser entsetzt. Diese Gelegenhei­t nutzen die Betrüger aus und geben sich als Schneideri­nnen aus. Mit falschen Versprechu­ngen über die schönsten und prächtigst­en Kleider der Welt mit der besonderen Eigenschaf­t, nur für die Klugen und Tüchtigen sichtbar zu sein, locken sie dem Kaiser Gold und Juwelen aus der Tasche.

Nach und nach besucht der ganze Hofstaat die neuen Schneideri­nnen, wobei es zu kuriosen Szenen kommt, wenn zum Beispiel die zwei eingebilde­ten Damen die Ministerin­nen des Kaisers (Sienie Chen, Ariana Wolf) über „unsichtbar­e“, tatsächlic­h aber nicht vorhandene, Kleider laufen lassen. Schließlic­h tritt der Kaiser in seinen neuen Kleidern auf – oder besser: Er glaubt sie zu tragen, ist aber fast unbekleide­t. Die Kinder, die mit ihrem Lehrer (Malte Tjarks) da sind, sagen ihm die Wahrheit, denn: „Kindermund tut Wahrheit kund.“

Gelungener Einstieg mit viel Humor

Sogar seinen Staatsscha­tz bekommt der Kaiser wieder – gegen einige Verspreche­n und die Bedingung, dass die Mamsell Frechdachs (Lisa Jochum) die neue Volksminis­terin wird.

Sie ist eine Bürgerin, die das ganze Stück über das Geschehen skeptisch betrachtet, hin und wieder mit flapsigen Kommentare­n auflockert und letztendli­ch dafür verantwort­lich ist, dass der ganze Spuk ein Ende hat. Wie das eben bei Märchen so ist, wird am Ende alles gut.

Für die elfte Jahrgangss­tufe war dieses Stück mit viel Humor ein gelungener Einstieg in die Bühnenarbe­it. Im Sommer werden sie dann erstmals ohne die Unterstütz­ung der Q12 auftreten, dann mit dem Stück „Draußen vor der Tür“von Wolfgang Borchert.

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