Der wahre Batman
Mit Adam West wurde die Fledermaus Kult
Los Angeles „Boing!“– „Ouch!“– „Crush!“– „Pow!“: begleitet von solchen in Comic-Manier eingeblendeten Sprechblasen erlangte die „Batman“-Fernsehserie in den 60er Jahren Kultstatus. Hauptdarsteller Adam West alias Bruce Wayne alias Batman wurde zum Star. Und für viele ist er nach wie vor, trotz aller großen Hollywood-Verfilmungen wie zuletzt einer Trilogie von Christopher Nolan: der einzig wahre Batman! Am Freitag ist West, das teilte seine Familie per Facebook mit, nach „kurzem, aber mutigem Kampf gegen Leukämie“mit 88 Jahren in Los Angeles gestorben.
Die Serie, die West berühmt gemacht hatte, wurde schon nach zwei Staffeln abgesetzt – aber das Bild des Batman blieb ein Leben lang an dem Schauspieler haften. Geboren wurde West in Walla Walla im US-Bundesstaat Washington als Sohn eines Bauern. Er studierte, ging zur Armee und kam über Freunde zum Fernsehen, wo er in den 50er Jahren zahlreiche kleinere Rollen bekam.
Der BatmanPart veränderte alles – zum Guten und zum Schlechten. West war auf einmal berühmt, aber niemand wollte ihn mehr als etwas anderes verpflichten. „Wenn man eine Maske und lustige Strumpfhosen anhat – das frustriert einen schon manchmal“, sagte er, der auch mit einem Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood geehrt wurde, einmal: „Ich wurde für einige Rollen abgelehnt über die Jahre und ich glaube, es lag daran.“Gleichzeitig zeigte er sich dankbar für die Anerkennung. „Wie viel Glück kann ein Mensch haben, dass er bei etwas dabei ist, das ein Klassiker wird?“Jahrzehntelang hielt sich West, der dreimal verheiratet war und sechs Kinder und Stiefkinder hatte, mit kleineren Rollen im Fernsehen und als Synchronsprecher über Wasser. Bis er im Jahr 2000 für die Zeichentrickserie „Family Guy“als Stimme des Bürgermeisters der fiktiven Stadt Quahog angeheuert wurde, einen Job, dem er bis zuletzt nachging. Es war ein spätes, letztes Comeback für ihn.