Außerordentlich
Der Augsburger Brechtforscher Jürgen Hillesheim erhält einen weiteren Professorentitel
Bevor man in den mit (Brecht-)Literatur wohlbestellten Raum von Jürgen Hillesheim in der Staats- und Stadtbibliothek tritt, passiert man neuerdings folgendes Türschild: „Prof. Dr. Prof. h.c. Jürgen Hillesheim“. Neu ist der erstgenannte, außerplanmäßige Professorentitel, der dem Leiter der Augsburger Brecht-Forschungsstätte kürzlich von der Universität Augsburg verliehen wurde, und zwar für die Qualität und für die Anzahl seiner wissenschaftlichen Publikationen. Die Federführung für diese Ernennung lag beim Lehrstuhl des Literaturwissenschaftlers Prof. Mathias Mayer.
Bereits 2015 hat die ukrainische Universität in Zhytomyr den Augsburger Brechtforscher mit einer Ehrenprofessur („Prof. h.c.“) ausgezeichnet – für seine Verdienste beim Aufbau des Brechtzentrums in der Westukraine. Hierzu trug auch Hillesheims Frau, Dr. Karoline Sprenger, mit einer didaktischen Publikation zum jungen Brecht bei, die sich vor allem an Deutschstudenten in Zhytomyr wendet.
Hillesheim selbst hat eigens eine kleine Biografie zum jungen Brecht geschrieben, die Ende vergangenen Jahres auf Ukrainisch erschienen ist und zusammen mit dem Goethe-Institut in Kiew vorgestellt wurde. Mittlerweile hat den Augsburger eine Einladung der SchewtschenkoUniversität Kiew zu einer zweiwöchigen Gastprofessur Ende September erreicht. In Vorlesung und Seminar wird es um Bertolt Brechts Schaffen vor seiner Umsiedlung nach Berlin (1924) gehen, um Friedrich Nietzsches Einflüsse auf den jungen Augsburger Dichter, seinen antibürgerlichen Habitus, sein Lavieren usw.
Einen weiteren ehrenvollen Ruf erhielt Hillesheim aus Südkorea. Auf Bitten der dort seit 25 Jahren bestehenden Brecht-Gesellschaft firmiert er mittlerweile als Mitherausgeber (und Mitarbeiter) der (zweimal im Jahr erscheinenden) Zeitschrift „Brecht und das neue Theater“. Zu der im Herbst 2018 geplanten Tagung „Brecht in der Weimarer Zeit“in Seoul wurde Hillesheim zu einem Vortrag eingeladen.
In diesen Zeitabschnitt fällt auch das im Februar 2018 terminierte Referat Hillesheims über „Brecht und die Dreigroschenoper“an der Katholischen Akademie in München.