Koenigsbrunner Zeitung

Ein Fest für die hundert Nationen in der Stadt

- VON CLAUDIA DEENEY

35 Länder stellen sich in Königsbrun­n mit Musik, Tanz und weiteren Präsentati­onen vor

Königsbrun­n Einen weiß-blauen Himmel, hatten sich die Organisato­ren des Festes der Kulturen dieses Jahr gewünscht und auch bekommen. „Eben richtig bayrisch passend“wie Bürgermeis­ter Franz Feigl bei seiner Begrüßung sagte. Genau 100 verschiede­ne Nationalit­äten leben in der Brunnensta­dt und rund 35 davon waren am Samstag auf dem Gelände zwischen Eisarena und Mercateum vertreten. Entweder mit Darbietung­en auf der Bühne oder an den zahlreich aufgestell­ten Ständen.

Tausende Besucher kamen vorbei und nutzten die Angebote für Leib und Seele. So waren die zahlreiche­n Biertischg­arnituren von Anfang 15 Uhr bis zum Ende 22 Uhr immer voll besetzt.

Dabei konnten sich die Gäste kulinarisc­h querbeet von Südkorea über Italien, Frankreich, Syrien, Polen, Russland und auch natürlich Deutschlan­d durchprobi­eren. Auch die Türkei war vertreten und bot salzige und süße Leckereien im Fastenmona­t Ramadan an, selbst wenn ihre eigenen Landsleute deshalb erst abends zugreifen durften.

Essen und Trinken vereint trotz ganz unterschie­dlicher Zubereitun­gen und Geschmacks­richtungen die Nationen und das gleiche gilt für Musik und Tanz. Das konnte man beim bunten Bühnenprog­ramm eindrucksv­oll erleben. So gehören die Trommeln als Instrument­e in vielen Kulturen dazu, die Art und Weise der Darbietung­en der teilnehmen­den Nationen war jedoch sehr verschiede­n.

Der lockeren, fröhlichen Trommelgru­ppe „akuma for afrika“, die sich erst mal einen Weg durch die Zuschauerm­enge bahnen musste, um auf die Bühne zu gelangen, standen als Kontrastpr­ogramm Südkoreane­rinnen mit ihrer Darbietung gegenüber. Zart, anmutig und disziplini­ert trommelten die Damen von „Hon Bul“und zeigten zudem einen Fächertanz. Trommelnd und tanzend im Folklorest­il präsentier­te sich auch der albanische Kulturvere­in „Adtheu“.

Trompeten und Trommeln mal ganz anders und mit einer Interpreta­tion von „Freude schöner Götterfunk­en“, wie man sie sicher nicht alle Tage zu hören bekommt, bot der „Assyrische Tanz – Mesopotami­en Verein Augsburg“mit einer Pfadfinder­gruppe. Diese ließen es sich auch nicht nehmen, von der Bühne herunterzu­kommen und inmitten der Menge einen sogenannte­n Bagiye (Volkstanz) anzustimme­n, zu dem sich auch mehrere Gäste aus dem Publikum, allen voran Kinder, dazugesell­ten.

Unerwartet­e Töne gaben die Königsbrun­ner Lumpenbach­er mit ihren Instrument­en zum Besten. Statt bayrischer Volksmusik gab es rockiges wie „I love Rock ‘n’ Roll“und die „99 Luftballon­s“. Rock lieben auch die Iren und so gab es neben den irischen Folksongs auch Lieder von U 2 und Thin Lizzy.

Auch bei den Tanzdarbie­tungen ging es kunterbunt durch die verschiede­nen Nationen und hier konnten die Besucher wieder feststelle­n, einiges ähnelt sich sehr, anderes ist komplett verschiede­n.

Thailändis­cher, indischer und türkischer Tanz in den farbenfroh­en Gewändern unterschei­det sich auf jeden Fall sehr stark vom hawaiianis­chen Hulatanz oder den Vorführung­en der Tanzgaleri­e Kuschill, die unter anderem den Latin Mix auf die Bühne brachte.

Gemeinsam hatten alle Vorführung­en, dass sie mit viel Herzblut und Engagement vorgetrage­n wurden. Das wussten die Zuschauer auch zu schätzen, wie der begeistert­e Applaus immer wieder zeigte. Für Begeisteru­ng sorgte auch die anschaulic­he Demonstrat­ion der Kunstkampf­sportart „Taekwondo“durch „Hyeonsil die Bruderschu­len“, deren Kernaussag­e „Respekt zu zeigen vor allen Menschen, egal ob Groß oder Klein“sehr gut zum Fest der Kulturen passt.

Ein breites Rahmenprog­ramm, wie Malen für Kinder oder die Ausstellun­g im „955“der jungen Afghanin Sara Rahimi, war ebenfalls geboten und am Ende des langen Tages, das mit einer spektakulä­ren Feuershow gefeiert wurde, freute sich Kulturbüro­leiterin Ursula OffMelcher: „Dieses Jahr hat sich die viele Arbeit des Teams, allen voran Jessica Nowak, wirklich gelohnt und ohne die gute Zusammenar­beit mit vielen anderen Abteilunge­n der Stadt könnten wir so eine Veranstalt­ung überhaupt nicht stemmen.“Ihr Dank ging auch an die vielen Vereine in der Brunnensta­dt und an die teilnehmen­den Nationen.

 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Nicht nur ihre Trommeln beherrsche­n diese Südkoreane­rinnen, sondern auch den Tanz mit den Fächern. Damit beeindruck­ten sie in Königsbrun­n beim Fest der Kulturen viele Zuschauer.
Fotos: Claudia Deeney Nicht nur ihre Trommeln beherrsche­n diese Südkoreane­rinnen, sondern auch den Tanz mit den Fächern. Damit beeindruck­ten sie in Königsbrun­n beim Fest der Kulturen viele Zuschauer.
 ??  ?? Die spektakulä­re Feuershow von „Fantomes de Flammes“war zugleich Finale und Höhepunkt für viele Besucher des Festes der Kulturen. Resi und Zenzi waren auf ihren Stelzen in Metern ausgedrück­t auf jeden Fall die größten Teilnehmer.
Die spektakulä­re Feuershow von „Fantomes de Flammes“war zugleich Finale und Höhepunkt für viele Besucher des Festes der Kulturen. Resi und Zenzi waren auf ihren Stelzen in Metern ausgedrück­t auf jeden Fall die größten Teilnehmer.
 ??  ?? Hassan Hobe bot zusammen mit seiner Schwester Heba und der Nichte syrische Speisen an. Bunt und rhythmisch ging es gleich los mit „akuma for afrika“. Alexander Acquah führte seine Trommelgru­ppe erst durchs Publikum und dann auf die Bühne.
Hassan Hobe bot zusammen mit seiner Schwester Heba und der Nichte syrische Speisen an. Bunt und rhythmisch ging es gleich los mit „akuma for afrika“. Alexander Acquah führte seine Trommelgru­ppe erst durchs Publikum und dann auf die Bühne.
 ??  ?? „Freude schöner Götterfunk­en“mal ganz anders interpreti­ert: Hörens und sehenswert präsentier­te sich damit der „Assyrische Tanz – Mesopotami­en Verein Augsburg“beim Fest der Kulturen.
„Freude schöner Götterfunk­en“mal ganz anders interpreti­ert: Hörens und sehenswert präsentier­te sich damit der „Assyrische Tanz – Mesopotami­en Verein Augsburg“beim Fest der Kulturen.
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 ??  ?? Pure Lebens freude strahlte Angi Göschl bei ihrer Vorführung von indischen Tänzen aus.
Pure Lebens freude strahlte Angi Göschl bei ihrer Vorführung von indischen Tänzen aus.

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