Eine halbe Million Euro für den Dorfplatz
Langenneufnach will jedoch beim Licht nicht protzen. Auch neue Baugebiete liefern Diskussionsstoff
Langenneufnach Jetzt hat es die Gemeinde schwarz auf weiß: Langenneufnach kann die Neugestaltung des Dorfplatzes durchführen, denn der eingereichte Förderantrag in Höhe von knapp einer halben Million Euro hat den Zuschlag erhalten. Das berichtete Bürgermeister Josef Böck erleichtert während der jüngsten Gemeinderatssitzung. Auf der Tagesordnung stand daher bereits die Diskussion über das Beleuchtungskonzept für den Dorfplatz und das Rathausumfeld.
Die ursprünglich eingeplanten 43 Lampen, so Böck, wurden bereits auf 34 Stück reduziert. Trotzdem würden dafür Kosten in Höhe von knapp 70 500 Euro entstehen. Die Summe könnte nochmals auf 55 000 Euro reduziert werden, wenn auf alle 20 Lichtpoller verzichtet würde. Böck zeigte anhand eines Planes das Beleuchtungskonzept und stellte die Frage an die Gemeinderäte: „Wollen wir sparen oder wollen wir einen schönen Platz?“
Ziemlich eindeutig fiel die Antwort der Ratsmitglieder aus. Denn etliche Mitglieder fanden das Beleuchtungskonzept zu überdimensioniert. Auf alle Poller, auf die Beleuchtung um den Friedhofszugang und auf die vorgesehenen Lautsprecher könne verzichtet werden. Nicht nur die Anschaffungskosten, sondern vor allem auch die Folgekosten waren den Räten zu hoch. Ein weiteres Gegenargument war, dass die Poller Angriffsfläche für Vandalismus böten. Eine Abstimmung zu diesem Thema erfolgte noch nicht; das Beleuchtungskonzept soll nochmals überarbeitet werden.
Ein seltenes Abstimmungsergebnis lieferten die Räte dann, als sie sich mit der Frage beschäftigten, ob im neuen Neubaugebiet „Kirchenbauer“künftigen Bauherren die Wahl der Dachform überlassen werden könne. Stimmengleich, das heißt, mit sechs zu sechs Stimmen fiel die Entscheidung über den Beschlussvorschlag aus, dass nur Satteldächer im Baugebiet künftig erlaubt werden dürfen. Da eine Stimmengleichheit zur Ablehnung führt, diskutierten die Räte weiter über die jeweiligen Argumente für oder gegen eine unterschiedliche Bauweise mit Sattel-, Pult-, Walm-und Zeltdächer. Sie entschieden sich schließlich mit neun Stimmen Mehrheit dafür, dass im Bebauungsplan bis auf Pultdächer die Bauherrn selbst entscheiden dürfen, welche Dachform sie wählen.
Neben der Wahl der Dachform mussten sich die Räte auch mit den Stellungnahmen aus der stattgefundenen Bürger- und Behördenbeteiligung zum Bebauungsplan für das Baugebiet „Kirchenbauer“befassen. So bat ein Bürger die Gemeinde, eine einheitliche städtebauliche Gestaltung vorzuschreiben, die aufgrund des zuvor gefassten Beschlusses vom Gemeinderat dann jedoch abgelehnt wurde. Andere Bürger baten die Erschließung und Zufahrt für das neue Baugebiet nicht über die Blumenstraße vorzunehmen. Böck erläuterte hierzu, dass eine Zufahrt über die Blumenstraße nur in Frage käme, sofern das Baugebiet im Norden erweitert wird. Dies betrifft jedoch momentan das Baugebiet „Kirchenbauer“nicht. Neben diesen Bedenken der Bürger haben die Gemeinderäte auch über die Einwände und Hinweise von Behörden und Ämtern abgestimmt und akzeptierten diese.
Dasselbe Prozedere musste der Gemeinderat schließlich auch für die Änderung des Flächennutzungsplans für das geplante Baugebiet östlich des Friedhofs, das neben dem Baugebiet „Kirchenbauer“liegt, durchführen. Auch hier gab es etliche Stellungnahmen von Behörden und Ämtern, denen der Gemeinderat zustimmte. Wie auch schon beim Baugebiet „Kirchenbauer“gab es auch hierzu Kritik und Anmerkungen von Bürgern. Es ging um die fehlende Ausweisung von Grünflächen hinter dem Kindergarten und der Schule sowie um Bedenken gegen eine Zufahrt über die Blumenstraße. „Da es sich bei der Änderung des Flächennutzungsplans zunächst nur um eine vorbereitende Planung handelt“, so Böck, „könne die Erschließungssituation zu gegebener Zeit aufgegriffen werden.“Also derzeit noch keine Festlegung.