Koenigsbrunner Zeitung

Party von Ex Torjäger sorgt für Ärger in der Maxstraße

- VON JÖRG HEINZLE

Nach einer Geburtstag­sfeier droht Michael Thurk ein Bußgeld. Über die Lokalität wurde schon mal debattiert

Er ist einer der Aufstiegsh­elden des FC Augsburg. Michael Thurk war dabei, als die Mannschaft am 8. Mai 2011 den Aufstieg in die erste Bundesliga perfekt machte. Für den FCA schoss der Stürmer stolze 51 Tore in 104 Spielen. Eine Geburtstag­sparty, die der Ex-Fußball-Profi vor Kurzem in Augsburg feierte, war dagegen weniger ein Volltreffe­r: Thurk bekam wegen das Lärms Ärger mit der Polizei. Die Stadtverwa­ltung wird nun wohl ein Bußgeld verhängen. Es geht dabei um eine Lokalität, die schon einmal für Diskussion­en gesorgt hat.

Michael Thurk feierte in der Maximilian­straße in seinen Geburtstag hinein. Am Sonntag, 28. Mai, ist er 41 Jahre alt geworden. Die Party fand in den Drei-Kaiser-Räumen im Stiermannh­aus im südlichen Bereich der Maxstraße statt. Die Räume befinden sich dort im ersten Stockwerk. Sie gehören zu Feinkost Kahn. Das Unternehme­n vermietet die Räume und übernimmt dort auch das Catering. Rund eine halbe Stunde nach Mitternach­t kam bei der Party erstmals die Polizei. Allerdings nicht, um dem Ex-FCAler zum Geburtstag zu gratuliere­n. Der Grund: Anwohner hatten sich über Lärm beschwert. Die Polizei stellte fest, dass zahlreiche Fenster weit geöffnet waren und der Krach unter anderem im Innenhof und in angrenzend­en Gassen zu hören war.

Die Beamten baten, die Fenster zu schließen und die Lärmbeläst­igung für die Nachbarn zu reduzieren. Doch damit stießen sie offenbar auf taube Ohren. Gegen zwei Uhr nachts mussten sie wegen weiterer Beschwerde­n erneut anrücken – sicherheit­shalber mit mehreren Fahrzeugen. Die Fenster, heißt es im Bericht der eingesetzt­en Beamten, seien genauso weit offen gewesen wie zuvor und die Lautstärke unveränder­t. Als die Polizisten forderten, endlich für mehr Ruhe zu sorgen, reagierte Michael Thurk laut Polizeipro­tokoll wenig verständni­svoll. Er habe, so heißt es darin, die Beamten angeschrie­n und ihnen lautstark mitgeteilt, es sei ihm völlig egal, ob sie ihn wegen Ruhestörun­g anzeigen. Die Polizei bestätigt auf Anfrage, dass wenige Tage nach der Party eine Ordnungswi­drigkeiten-Anzeige an die Stadt weitergele­itet worden sei. Die Stadtverwa­ltung muss nun entscheide­n, wie sie mit der Sache umgeht. Bei Ruhestörun­g sind Bußgelder bis zu 5000 Euro möglich, üblicherwe­ise bleiben sie beim ersten Mal aber im dreistelli­gen Bereich. Wie es in diesem Fall gehandhabt wird, will Ordnungsre­ferent Dirk Wurm (SPD) aus Datenschut­zgründen nicht sagen.

Um die Drei-Kaiser-Räume wurde zuletzt im Herbst 2015 kurzzeitig eine hitzige Debatte geführt. Gastronom Andreas Kahn wollte dort zusammen mit Koch Simon Lang ein ambitionie­rtes Gourmet-Lokal aufziehen. An einigen Tagen in der Woche sollte dort in historisch­em Ambiente edel aufgetisch­t werden. Doch aus den schönen Plänen wurde erst einmal nichts. Denn im Bauausschu­ss des Stadtrats teilte der Leiter des Stadtplanu­ngsamtes damals auf Anfrage mit, eine Gastronomi­e könne dort nicht genehmigt werden. Das Baurecht lasse in diesem Bereich der Straße keine neuen Betriebe zu – egal, ob hochklassi­g oder nicht. Und ein Restaurant im ersten Stock eines Gebäudes sei hier im Hinblick auf das Ruhebedürf­nis von Anwohnern ohnehin nicht möglich.

Der Ärger um die Geburstags­party kommt für die Hausbesitz­er ungünstig: Schwierigk­eiten mit Anwohnern gibt es auch wegen einer neuen Bar im Erdgeschos­s. Dort war lange ein Weinstube. Mehrere Nachbarn sind mit der neuen BarNutzung aber nicht einverstan­den.

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Michael Thurk

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